Obama zufrieden

Weitere Luftangriffe gegen IS-Terrormiliz im Irak

Ausland
12.08.2014 06:24
Die USA flogen weitere Luftangriffe gegen Dschihadisten im Nordirak: Nach offiziellen Angaben der Streitkräfte vom Montag griffen Kampfjets vier Kontrollposten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie Fahrzeuge der Extremisten nahe des Sinjar-Gebirges an. US-Präsident Barack Obama stellte sich unterdessen hinter die Nominierung Haidar al-Abadis zum irakischen Regierungschef.

Die US-Militärs sprachen von erfolgreichen Luftschlägen. Unter den getroffenen Fahrzeugen seien auch Schützenpanzer, hieß es. Alle US-Jets seien sicher zurückgekehrt. Auch Obama äußerte sich zufrieden. Die Luftschläge gegen die IS-Kämpfer seien erfolgreich ausgeführt worden, sagte der US-Präsident am Montag in seinem Urlaubsort Martha's Vineyard. Zudem sei die militärische Beratung der Iraker und Kurden intensiviert worden.

Insgesamt zog das Verteidigungsministerium in Washington nach den mehrtägigen Luftschlägen jedoch eine eher ernüchternde Bilanz. Die IS-Milizen seien noch nicht gestoppt, wohl nicht einmal ernsthaft geschwächt, hieß es. Die Luftangriffe der USA haben nach Einschätzung des Pentagons den Vormarsch der islamistischen Milizen gebremst, aber bisher nicht aufhalten können. Man habe ihr "Tempo verlangsamt", sagte Generalleutnant William Mayville. Doch die IS-Kämpfer seien "weiter darauf aus, größere Gebiete zu gewinnen".

Waffenlieferungen und Lebensmittel aus den USA
Washington stärkt die Kurden im Nordirak mit Waffenlieferungen für den Kampf gegen die Terrormiliz. Die Lieferungen seien bereits vergangene Woche begonnen worden, sagte die Sprecherin im US-Außenamt, Marie Harf, dem US-Sender CNN.

Zudem versorgte das US-Militär zum fünften Mal die Flüchtlinge im Sinjar-Gebirge mit Lebensmittel und Wasser, wie das US-Zentralkommando in Tampa in der Nacht auf Dienstag mitteilte. In dem Gebirge fanden Zehntausende Flüchtlinge verfolgter Minderheiten Zuflucht. Rund 40.000 Jesiden sind nach ihrer Massenflucht wieder in Sicherheit, etwa 40.000 weitere warten in der Gebirgsregion noch auf ihre Hilfe, wie der Zentralrat der Jesiden in Deutschland mitteilte.

Obama: "Al-Abadi-Nominierung ist ein hoffnungsvoller Schritt"
Unterdessen stellte sich Obama im Machtkampf im Irak klar hinter den designierten Ministerpräsidenten Haidar al-Abadi. Dessen Nominierung sei "ein hoffnungsvoller Schritt", sagte Obama am Montag. Amtsinhaber Nuri al-Maliki, der sich weigert, sein Amt abzugeben, erwähnte Obama dagegen mit keinem Wort. Er forderte alle politischen Fraktionen auf, die anstehenden Fragen friedlich zu lösen und eine rasche geeinte Regierung zu bilden, die alle Volksgruppen berücksichtige.

Dagegen weigert sich Maliki, die Macht abzugeben. Die Entscheidung von Präsident Fuad Masoum, Abadi mit der Regierungsbildung zu beauftragen, sei Verfassungsbruch, sagte Maliki laut der Nachrichtenseite "Al-Sumeria" in einer TV-Ansprache. Der einzige Kandidat für eine Regierungsbildung sei er selbst. Den USA warf er vor, bei der "Rechtsbeugung" mitzuwirken. Malaki hatte am Sonntagabend Sicherheitskräfte an wichtigen Stellen in Bagdad positionieren lassen, um seinen Machtanspruch zu untermauern.

Staatschef Masoum hatte am Montag den schiitischen Politiker Abadi gegen den Willen Malikis mit der Regierungsbildung beauftragt. Maliki und Abadi gehören derselben Partei an. Maliki möchte selbst für eine weitere Amtsperiode wiedergewählt werden.

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