239 Menschen an Bord

Vietnam: Weiter keine Spur von verschollenem Jet

Ausland
08.03.2014 19:43
Nach dem mutmaßlichen Absturz eines Passagierflugzeugs mit 239 Menschen an Bord vor Vietnam fehlt von der Boeing 777-200 weiterhin jede Spur. Der einzige Anhaltspunkt, den Suchflugzeuge am Samstag im Südchinesischen Meer vor der Küste des Landes finden konnten, ist eine kilometerlange Ölspur (kleines Bild 2). Somit bleibt das Schicksal des Unglücksfluges auch gut 24 Stunden nach dem Crash ungewiss. Am Abend tauchten überraschend Gerüchte auf, wonach das Flugzeug doch nicht abgestürzt, sondern in China gelandet sei.

Die in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur gestartete Maschine der Malaysia Airlines war in Richtung Peking unterwegs, als sie plötzlich vom Radar verschwand. "Ich kann bestätigen: Die Maschine ist abgestürzt, sie gilt nicht als vermisst", sagte ein vietnamesischer Marine-Generalleutnant am Samstag. Zu den in verschiedenen Medien kolportierten Gerüchten einer Landung an einem unbekannten Ort in China äußerten sich die offiziellen Stellen der beteiligten Länder nicht.

Die volle Konzentration galt der Suche nach der Boeing. Das Gebiet, in dem das Wrack der Maschine vermutet wird, liegt laut dem vietnamesischen Verkehrsministerium etwa 150 Kilometer vor der Insel Tho Chu, wo sich das Flugzeug befand, als am frühen Samstag der Funkkontakt abbrach. Flugzeuge und Schiffe aus Vietnam, China, Malaysia, Singapur und den Philippinen beteiligen sich seither an einer groß angelegten Suchaktion.

Internationale Suchaktion: USA schicken Zerstörer
Am Abend sagten auch die USA ihre Hilfe zu: Ein Marine-Zerstörer mit zwei Hubschraubern an Bord sei auf dem Weg vor die vietnamesische Küste, teilte die Flotte mit. Das Schiff sei zu Übungszwecken in internationalen Gewässern im Südchinesischen Meer gewesen und könne binnen 24 Stunden in der Region sein. Außerdem soll ein US-Flugzeug mit besonderen Radaranlagen, das auf dem japanischen Militärstützpunkt Okinawa stationiert ist, die Suche unterstützen.

Auch Fischer helfen bei der Ortung der Maschine mit. Boeing stellte ein Expertenteam zusammen, um bei der Aufklärung des Unglücks zu helfen. In einer Mitteilung drückte das Unternehmen "den Familien der Menschen an Bord unser tiefstes Mitgefühl" aus. In der chinesischen Hauptstadt Peking, wo die Unglücksmaschine landen hätte sollen, bangen und hoffen Angehörige und Freunde der Insassen. Viele müssen psychologisch betreut werden.

Fluglinie wegen Informationspolitik in der Kritik
Nach dem mutmaßlichen Absturz geriet die Fluggesellschaft wegen ihrer Informationspolitik zunehmend in die Kritik. Obwohl das Flugzeug gegen 2.41 Uhr Pekinger Lokalzeit (17.41 Uhr MEZ) verschwunden sei, habe die Airline die Maschine erst um 7.30 Uhr als vermisst gemeldet, bemängelte ein chinesischer Luftverkehrsexperte. International sei es üblich, sofort Informationen zu veröffentlichen, wenn der Kontakt abbreche. Verwunderung gab es auch darüber, dass die technischen Geräte an Bord offenbar kein Notsignal sendeten.

Österreicher auf Passagierliste, aber nicht im Jet
An Bord waren laut Malaysia Airlines 227 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder. Die Fluggäste sollen hauptsächlich aus China, Malaysia und Indonesien stammen. Ein Österreicher und ein Italiener, deren Namen auf der Passagierliste aufgeschienen waren, saßen nicht im Flieger (siehe Infobox).

Sollten sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten und alle 239 Menschen an Bord ums Leben gekommen sein, wäre das das schwerste Flugzeugunglück seit dem 19. Februar 2003. Damals war ein iranisches Transportflugzeug mit 257 Soldaten der Revolutionsgarde und 18 Besatzungsmitgliedern gegen einen Berg geprallt. Alle Insassen kamen ums Leben.

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