Nach Botschafter-Tod

US-Elitesoldaten fassen Bengasi-Drahtzieher

Ausland
17.06.2014 18:48
Eine US-Spezialeinheit hat einen der mutmaßlichen Drahtzieher der tödlichen Attacke auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi vom 11. September 2012 gefasst. Der Verdächtige Ahmed Abu Chatallah sei bei einer Kommandoaktion in Libyen gefasst worden, so Pentagon-Sprecher John Kirby am Dienstag. Chatallah werde derzeit "an einem sicheren Ort außerhalb von Libyen" festgehalten.

Alle an dem Einsatz am Sonntag beteiligten US-Soldaten hätten das nordafrikanische Land wieder unversehrt verlassen. Der Verdächtige soll auf ein US-Kriegsschiff im Mittelmeer geflogen worden und dort in Gewahrsam sein.

Anschlag brachte Obama-Regierung in Bedrängnis
Bei dem Anschlag radikaler Islamisten 2012 waren der US-Botschafter Chris Stevens und drei Wachleute getötet worden (siehe Infobox). Das Thema ist in den USA parteipolitisch stark aufgeladen: Die oppositionellen Republikaner werfen der Regierung von Präsident Barack Obama Versagen vor, weil das Außenministerium im Vorfeld Hinweise auf Sicherheitslücken in Bengasi und die Bedrohung durch Extremisten ignoriert haben soll.

Ein im Jänner veröffentlichter Bericht des Senats kam zu dem Schluss, dass der Anschlag hätte verhindert werden können. Kürzlich richtete auch das Repräsentantenhaus einen Untersuchungsausschuss zu Bengasi ein.

Hintergründe der Attacke wegen des Wahlkampfes verschleiert
Nach dem Anschlag im September 2012 hatten die Republikaner den Präsidenten außerdem beschuldigt, den terroristischen Hintergrund anfänglich verheimlicht zu haben. Damals befand sich Obama mitten im Wahlkampf gegen seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney. Vertreter der Regierung hatten die Attacke zunächst als spontanen Protest gegen ein in den USA produziertes anti-islamisches Schmähvideo dargestellt. Erst später schwenkte Obamas Regierungsmannschaft geschlossen auf die Linie ein, dass islamistische Extremisten für den Angriff verantwortlich gewesen seien.

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