Schnitte im Gesicht
US-Botschafter in Seoul bei Messerattacke verletzt
Der mutmaßliche Täter habe am Tatort gegen die laufenden Frühjahrsmanöver der Streitkräfte Südkoreas und der USA protestiert und die Wiedervereinigung Südkoreas mit Nordkorea gefordert, berichteten die nationale Nachrichtenagentur Yonhap und mehrere Rundfunksender.
Bei dem Angreifer handelt es sich um einen 55-jährigen Südkoreaner mit Nachnamen Kim, der sich selbst als Aktivist für die Wiedervereinigung mit Nordkorea bezeichnet. Der Mann ist laut Yonhap Mitglied einer linksgerichteten Organisation. Er wurde festgenommen.
Blutige Attacke beim Frühstück
Der Vorfall ereignete sich in einem Gebäude gegenüber der US-Botschaft in der Innenstadt von Seoul. Lippert, der einen Vortrag halten sollte, habe sich gerade zum Frühstück hingesetzt, als er plötzlich von Kim angegriffen worden sei, berichteten Augenzeugen. Als Tatwaffe habe der Täter ein Küchenmesser mit einer 25 Zentimeter langen Klinge benutzt. Lippert erlitt mehrere Stichwunden, die genäht werden mussten.
Verdächtiger schon mehrmals aufgefallen
Kim wurde 2010 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, weil er den damaligen japanischen Botschafter mit Steinen beworfen hatte. Drei Jahre zuvor hatte er sich den Berichten zufolge vor dem Präsidentenpalast in Seoul selbst angezündet. Er habe damals Ermittlungen wegen eines Vergewaltigungsfalls verlangt, der in seinem Büro stattgefunden haben soll.
Obama wünscht Lippert rasche Genesung
Die Regierungen in Seoul und Washington verurteilten den Angriff. Man sei entsetzt über "die schändliche Tat" gegen den Botschafter der USA, dem wichtigsten Verbündeten Südkoreas, erklärte das Außenministerium in Seoul. Die stellvertretende US-Außenamtssprecherin Marie Harf verurteilte den "Akt der Gewalt". Nach Angaben des Nationalen Sicherheitsrates telefonierte Präsident Barack Obama umgehend mit Lippert und wünschte diesem eine rasche Genesung. Lippert hatte im vergangenen Oktober den Botschafter-Posten übernommen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.