Vor Enthauptung
Terrormiliz IS folterte Foley mit CIA-Methoden
Mindestens vier Geiseln, die sich in Syrien in den Fängen des IS befinden, seien gefoltert worden, berichtete die renommierte US-Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf anonyme Quellen, die über den Umgang von IS mit den Entführten informiert seien. In der Anfangszeit der Geiselhaft seien die Gefangenen, darunter auch der hingerichtete Fotoreporter Foley, unter anderem mit Waterboarding gefoltert worden - jener Foltermethode, mit der die CIA in Verhören von Verdächtigen im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September 2001 in Verruf gekommen war.
Beim Waterboarding wird das Opfer auf eine Bank oder Trage geschnallt, sodass der Kopf niedriger liegt als der restliche Körper. Über Mund und Nase wird ein Tuch gelegt, dann Wasser darüber gegossen. So wird das Gefühl zu ertrinken simuliert. US-Präsident Barack Obama hatte Waterboarding als Folter verurteilt und nach seinem Amtsantritt verbieten lassen. Während der Regierungszeit seines Amtsvorgängers George W. Bush (2001-2009) galt Waterboarding nicht als Folter, sondern als zulässige Verhörmethode.
"Sie wussten genau, wie man es machen muss"
Daran orientierten sich offenbar nun die IS-Kämpfer, als sie ihre US-amerikanischen Gefangenen misshandelten. "Sie wussten genau, wie man es machen muss", zitierte die "Washington Post" eine Person, die aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden wollte. Eine zweite, ebenfalls namentlich nicht genannte Quelle, bestätigte der Zeitung, dass Foley Waterboarding ausgesetzt worden sei. Es sei bekannt, dass IS mit Waterboarding foltere. "Und Jim (Foley; Anm.) wurde dem unterzogen. Ich denke, er musste viele Misshandlungen ertragen", betonte der Informant gegenüber der Zeitung.
Foleys Mutter Diane sagte gegenüber der Zeitung, sie habe nichts von der Folter an ihrem Sohn gewusst. Die US-Bundespolizei FBI, die den Mord an dem Journalisten und die Entführungsfälle der anderen US-Amerikaner in Syrien untersucht, wollte die neuesten Erkenntnisse vorerst nicht kommentieren. Auch die CIA lehnte laut Angaben der "Washington Post" einen Kommentar ab.
Obama: "Noch keine Strategie gegen IS"
Die USA suchen unterdessen nach den Worten von Präsident Obama nach einer Strategie für den Kampf gegen IS (siehe Story in der Infobox). Obama habe eigenen Angaben zufolge Außenminister John Kerry gebeten, in die Region zu reisen, um sich mit möglichen Bündnispartnern im Kampf gegen die Radikalislamisten zu treffen. Verteidigungsminister Chuck Hagel habe er zudem angewiesen, "eine Reihe von Optionen" für Militärmaßnahmen vorzulegen, so Obama.
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