Finanzaffäre
Schwiegersohn entlastet Spaniens König Juan Carlos
Der 45-jährige frühere Handballstar widersprach damit Aussagen seines Ex-Geschäftspartners Diego Torres. Der mitangeklagte Wirtschaftsprofessor hatte bei seiner Vernehmung am vergangenen Samstag vor Gericht nicht nur Urdangarin, sondern auch Cristina und das gesamte Königshaus belastet. Die Royals hätten die Aktivitäten der Stiftung "gekannt und beschützt", versicherte er.
Urdangarin und Torres werden unter anderem der Steuerhinterziehung und der Unterschlagung öffentlicher Gelder beschuldigt. Sie stehen im Verdacht, als Chefs von "Noos" öffentliche Fördergelder auf private Konten abgezweigt zu haben. Der Schwiegersohn des Königs wies bisher die meisten Vorwürfe zurück und machte vor allem Torres für die vielen Unregelmäßigkeiten verantwortlich.
Als erster Angehöriger des Königshauses vor Gericht
Nach einer Vernehmung vor fast genau einem Jahr war es das zweite Mal, dass Urdangarin sich unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen den Fragen von Ermittlungsrichter Jose Castro stellen musste. Der Herzog von Palma ist in der Geschichte der spanischen Monarchie der erste Angehörige des Königshauses überhaupt, der im Zuge eines Finanzskandals vor Gericht erscheinen muss.
Vor dem Gerichtsgebäude in Palma hatten sich schon am frühen Morgen zahlreiche Menschen versammelt, um gegen die Korruption und die Monarchie zu protestieren. König Juan Carlos war wegen der Ermittlungen auf Distanz zu seinem Schwiegersohn gegangen. Der 75-Jährige hatte ihn zunächst von allen offiziellen Terminen des Königshauses und dann auch aus der Website der "Casa Real" streichen lassen.
Dennoch trägt der Skandal um Urdangarin in dem von einer schweren Wirtschaftskrise erschütterten Euro-Land auch zur zunehmenden Verschlechterung des Images der Monarchie bei.
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