Viele Hinweise

“Schicksal von Flug MH370 wird sich bald klären”

Ausland
23.03.2014 11:23
Der australische Ministerpräsident Tony Abbott hat sich am Sonntag optimistisch gezeigt, dass das Schicksal des vor zwei Wochen verschwundenen Fluges MH370 bald aufgeklärt werden kann. "Wir haben eine ganze Reihe sehr glaubwürdiger Hinweise bekommen, und es gibt zunehmende Hoffnung", sagte Abbott in Sydney vor Journalisten. Die Suche nach vermeintlichen Wrackteilen wurde am Sonntag allerdings erneut durch schlechtes Wetter erschwert.

"Wir hoffen auf einen Durchbruch", sagte Vize-Regierungschef Warren Truss. "Wir werden weitermachen, solange es Hoffnung gibt." Ein neuseeländisches Aufklärungsflugzeug mit Spezialkameras versuchte am Sonntag allerdings vergeblich, Objekte wiederzufinden, die eine andere Crew beim Überflug am Samstag auf der Wasseroberfläche gesehen hatte. Sie wurden als "eine Art Holzpalette und Haltegurte" beschrieben, wie der Leiter des Rettungskoordinationszentrums, Mike Barton, berichtete. "Wir haben uns bei den Experten schlaugemacht, solche Paletten und Gurte werden durchaus in der Luftfracht verwendet."

Insgesamt waren am Sonntag acht Flugzeuge im Einsatz. Sie hielten nach Objekten Ausschau, die auf Satellitenbildern als mögliche Wrackteile identifiziert worden waren. "Die größte Herausforderung ist, dass das Gebiet so weit abgelegen ist", sagte Barton.

Australien gibt die Suche nicht auf
Wenige Stunden zuvor hatte die australische Seeaufsichtsbehörde weitere Anstrengungen angekündigt, um eine Verbindung der gesichteten Gegenstände zur Boeing 777 herzustellen, die am 8. März mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden war. Ministerpräsident Abbott sagte, an der Suche würden sich ab Sonntag zusätzlich zwei chinesische und zwei japanische Flugzeuge beteiligen.

Neuen Auftrieb bei der Fahndung nach Wrackteilen gaben insbesondere chinesische Satellitenbilder. Die am Dienstag aufgenommenen und am Samstag veröffentlichten Aufnahmen zeigen schwimmende Objekte 120 Kilometer von der Stelle entfernt, an der Australien bereits verdächtige Teile geortet hatte. Die Suche konzentriert sich inzwischen auf eine Region im Indischen Ozean etwa 2.500 Kilometer südwestlich von Perth. Am Sonntag tauchten dann weitere Satellitenbilder auf, die in derselben Region mögliche Wrackteile zeigen. Das französische Material sei umgehend der australischen Einsatzzentrale übermittelt worden, sagte der malaysische Verkehrsminister.

Mini-U-Boot soll bei Suche helfen
Deutsche Ozeanologen gaben unterdessen bekannt, sie wollten mit einem speziellen Mini-U-Boot nach der verschwundenen Maschine suchen. Das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel erwarte einen entsprechenden Auftrag, um mit der Suche zu beginnen, sobald die ersten Trümmer gefunden seien, berichtete der "Spiegel". Das autonom operierende U-Boot "Abyss" ist demnach eines von weltweit drei, die für eine Suche in Tiefen ab 3.000 Metern geeignet sind.

Die Ozeanologen wollen laut dem Bericht mit dem Woods-Hole-Institut in den USA kooperieren, das die anderen zwei U-Boote betreibt: "Wir haben uns mit den amerikanischen Kollegen bereits abgesprochen, dass wir die Suche gemeinsam machen", zitierte das Magazin den Direktor des Zentrums, Meereskundler Peter Herzig. "Mit dem Sonar von drei U-Booten lässt sich simultan eine viel größere Fläche absuchen."

Im Frühjahr 2011 war mit Hilfe des Kieler U-Boots auch das Trümmerfeld der abgestürzten Air-France-Maschine mit der Flugnummer AF447 im Atlantik gefunden worden. Nun hofft der Ozeanforscher, bei der Suche nach der malaysischen Boeing helfen zu können. "Wenn es uns gelingt, den Suchort einzugrenzen, dann bin ich auch optimistisch, dass wir das Wrack auf dem Boden finden werden", sagte Herzig.

Rätseln über Flug MH370
Für das mysteriöse Verschwinden von Flug MH370 haben Experten inzwischen drei Theorien. Entführung, Sabotage durch die Piloten oder eine Katastrophe wie etwa ein Brand, der Crew und Passagiere außer Gefecht setzte. In letzterem Fall könnte die Maschine noch stundenlang per Autopilot weitergeflogen sein, bis ihr der Treibstoff ausging.

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