Heldenverehrung

Putin als römischer Imperator in St. Petersburg

Ausland
17.05.2015 09:15
Für viele Menschen in Russland gilt Wladimir Putin als heldenhafter Staatschef. Seit der umstrittenen Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind die Popularitätswerte Putins nun unter den Kosaken offenbar ins Unermessliche gestiegen. Dem Kremlchef zu Ehren wurde nämlich am Samstag in einem Vorort der Metropole Sankt Petersburg eine Büste enthüllt, die ihn als römischen Imperator darstellt. Das Kunstwerk hatte die Kosakengesellschaft der Stadt in Auftrag gegeben.

Kosakenchef Andrej Poljakow sagte dem deutschen Magazin "Zeit Online", die Büste stehe für eine neue Epoche, die Russland - dank seines Präsidenten - zum Zentrum der menschlichen Zivilisation werden lasse. Die Kosakengesellschaft habe die Idee für das Kunstwerk "nach der Rückkehr der russischen Territorien" - der Krim - geboren, die Poljakow gar mit dem Mauerfall in Berlin verglich.

Mehrere Variationen standen zur Auswahl
Man habe, so Poljakow, auch über andere Varianten der Büste nachgedacht: Putin im Militäranzug oder mit der Mütze des Monomach, einem Großfürsten aus dem 12. Jahrhundert und staatlichen Symbol des Russischen Kaiserreichs.

Doch die nun enthüllte Büste des Kremlchefs trage eine Toga aus "sehr teurem synthetischen Material", das Bronze imitiere. Das rund 50 Zentimeter hohe Kunstwerk wurde von dem Bildhauer Pawel Gretschnikow geschaffen, aufgestellt wurde es in Kassimowo, rund 20 Kilometer von Sankt Petersburg entfernt.

Auch fünf neue Stalin-Denkmäler eingeweiht
Seit der Annexion der Krim im vergangenen Jahr sind die Zustimmungswerte nicht nur für Putin gestiegen. Aus Anlass des Weltkrieggedenkens wurden im Mai auch fünf neue Stalin-Denkmäler in verschiedenen russischen Städten eingeweiht.

Büste soll Opferbereitschaft für Putin zeigen
Poljakows Verehrung des Präsidenten endet jedoch nicht im Ästhetischen. "Für solche Präsidenten wie Putin könnte man die Verfassung ändern – man braucht 15 bis 20 Jahre, um Ordnung im Land zu schaffen", erklärte er. Mit der Büste wollten er und seine Mitstreiter Feinden im In- wie im Ausland zeigen, dass sich die Kosaken im Zweifelsfall für Putin opfern würden.

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