Im Meer gelandet
Nordkorea setzt Raketentests trotz Kritik fort
Die Tests hätten um 4 Uhr Ortszeit begonnen, habe der südkoreanische Generalstab mitgeteilt. Die Raketen seien etwa 60 Kilometer weit geflogen.
Warnsignal für Südkorea und die USA?
Erst am vergangenen Sonntagabend hatte Nordkorea innerhalb weniger Stunden gleich mehr als zwei Dutzend Raketen von kurzer Reichweite an der Ostküste abgefeuert. Die 25 Raketen seien nahe der südkoreanischen Grenze gestartet worden und etwa 70 Kilometer Richtung offenes Meer geflogen.
Nordkorea testet zwar regelmäßig Raketen von kurzer Reichweite. Doch Südkorea geht davon aus, dass die Armee des Nachbarlandes mit der jüngsten massiven Testreihe auch auf die üblichen Frühjahrsübungen der südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte reagiert und damit Warnsignale aussendet.
Nordkorea wirft den USA und Südkorea vor, mit ihren jährlichen Übungen einen Angriff vorzubereiten. Auch hatte Nordkorea dem Süden vorgeworfen, sich nicht an ein gemeinsames Abkommen zur Einstellung gegenseitiger Verleumdungspropaganda zu halten.
"Provokante Raketentests stoppen"
Die südkoreanischen Streitkräfte haben indes ihre Wachsamkeit erhöht und erst am Montag hatte der Süden den Norden eindringlich aufgefordert, die "provokanten" und potenziell gefährlichen Raketentests zu stoppen. Auch die US-Regierung verlangte, Pjöngjang solle von weiteren Provokationen absehen, welche die Spannungen in der Region verstärken könnten.
Seit Beginn des jährlichen Militärmanövers Südkoreas und der USA im Februar testete Pjöngjang bereits mehrfach Kurzstreckenraketen, zuletzt am Sonntag. Der Weltsicherheitsrat untersagt Nordkorea per Resolution den Start von Raketen "unter Verwendung ballistischer Raketentechnik". In den vergangenen acht Jahren unternahm Nordkorea unter anderem drei unterirdische Atomwaffentests.
Übungen laufen noch bis Mitte April
Die groß angelegte Übung Seouls und Washingtons soll noch bis zum 18. April dauern, fast 13.000 Soldaten beider Länder sind daran beteiligt. Beide betonten, die größtenteils am Computer simulierten Manöver hätten reinen Verteidigungscharakter. Im vergangenen Jahr hatte die nordkoreanische Führung aus Ärger über das Manöver mit einem Atomangriff gedroht.
Das international weitgehend isolierte, stalinistisch geführte Nordkorea und der Süden befinden sich offiziell im Kriegszustand. Der Korea-Krieg (1950 bis 1953) wurde durch einen Waffenstillstand beendet, einen Friedensvertrag gab es jedoch nie.
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