Ukraine-Krise
Merkel sichert baltischen Staaten NATO-Beistand zu
Merkel versprach, das Militärbündnis werde in den östlichen NATO-Mitgliedstaaten "eine sehr viel stärkere Präsenz" zeigen als bisher. Als Beispiel nannte die Kanzlerin die verstärkte Luftraumüberwachung über dem Baltikum. Um im Ernstfall schnell reagieren zu können, sei zudem "eine verstärkte Manövertätigkeit" nötig, an der sich Deutschland aktiv beteiligen werde.
In den drei früheren Sowjetrepubliken Lettland, Estland und Litauen hat der Ukraine-Konflikt alte Bedrohungsängste geweckt. Wie ihre Nachbarn verfolgen viele Letten die Entwicklung mit Nervosität. Angesichts der eskalierenden Krise im Osten der Ukraine ist man in Riga in Sorge, der Kreml könnte das erprobte Modell einer schleichenden Destabilisierung erneut anwenden.
Über ein Viertel der Letten hat russische Wurzeln
Die Furcht kommt nicht von ungefähr: Bis heute hat mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Lettland russische Wurzeln. Wiederholt hat Moskau angebliche Diskriminierungen der Minderheit kritisiert. Der Kreml könnte also ein weiteres Mal unter dem Vorwand eingreifen, seine Landsleute im Ausland schützen zu müssen.
Trotz Provokationen prorussischer Aktivisten glauben aber nur wenige Letten, dass die russischstämmige Bevölkerung die Uhr zurückdrehen will. Anders als auf der Krim zeigt die Minderheit wenig Interesse an "Schutz" oder gar "Befreiung" durch die Großmacht Russland. Denn auf den höheren Lebensstandard und andere Vorteile, die Lettland nach zehn Jahren als EU-Mitglied bietet, will kaum jemand verzichten.
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