Beschluss der EU

London und Paris liefern Waffen an Kurden im Irak

Ausland
15.08.2014 19:03
Die EU wird die Kurden im Nordirak bei ihrem Kampf gegen die Mörderbanden der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) nicht nur mit humanitären Gütern, sondern auch mit Waffenlieferungen unterstützen. Das haben die 28 Außenminister am Freitag bei einem Sondergipfel in Brüssel beschlossen.

"Ganz konkret sind dies Großbritannien und Frankreich, die hier wahrscheinlich Waffen liefern werden", sagte Außenminister Sebastian Kurz nach dem Gipfel. Die USA täten dies bereits, Deutschland überlege noch, und Österreich werde sich als neutrales Land auf humanitäre Hilfe  für die von den Fanatikern der IS in die Flucht getriebenen Christen und Jesiden, eine religiöse Minderheit unter den Kurden, beschränken.

Österreichische Hilfe läuft in Kürze an
In Kooperation mit dem Roten Kreuz wird Österreich unter anderem Medikamente und Material für die medizinische Erstversorgung von bis zu 100.000 Menschen zur Verfügung stellen. Schon in den nächsten Tagen soll die erste Herkules-Maschine des Bundeheeres starten.

Kurz hat sich vor dem Sondertreffen mit seinen EU-Kollegen in einem Telefonat mit Kurden-Präsident Massoud Barzani selbst ein Bild gemacht. Und pochte erneut darauf, dass die Kurden für ihren Kampf neben humanitärer Hilfe vor allem moderne Waffen benötigen würden, um sich der IS erfolgreich entgegenstellen zu können. Im Nordirak muss mehr als eine Million Flüchtlinge versorgt werden. Jetzt brechen auch in Europa die ersten Militärtransporter mit Hilfsgütern in die umkämpfte Krisenregion auf.

Erneut Massaker an Jesiden: Dutzende Tote
Indes soll der IS in einem jesidischen Dorf im Nordirak ein Massaker angerichtet haben. Die Extremisten hätten in dem Ort Tel Kujo in der Sinjar-Region über 80 Männer getötet, berichtete die kurdische Nachrichtenagentur Basnews am Freitag. Die kurdische Nachrichtenseite Rudaw meldete über Twitter, die Opfer seien erschossen worden, weil sie nicht zum Islam übertreten wollten. Frauen und Kinder seien in einen anderen Ort verschleppt worden.

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