Drama in Venezuela
Goldschürfer massakrierten Dutzende Indios
Laut Luis Ahiwei von der Horonami Organizacion Yanomami (HOY) hätten nur drei Indios der Dorfgemeinschaft überlebt, weil sie auf der Jagd gewesen seien. Danach hätten sie die Leichen gefunden. Die Überlebenden hätten mehrere Wochen gebraucht, um sich zu Fuß bis nach Alto Orinoco, der nächsten Ortschaft des Yanomami-Gebietes, durchzuschlagen. Dort hätten sie dann über das Massaker berichtet.
Ahiwei zufolge war der Konflikt einige Tage vor dem Drama ausgebrochen, als die Garimpeiros genannten Goldschürfer eine Yanomami-Frau verschleppten und die Ureinwohner sie daraufhin wieder befreiten.
Untersuchungskommission gefordert
HOY prangerte das Massaker bei der Staatsanwaltschaft, dem Ombudsmann und der Armee an und forderte die Behörden in Brasilien und Venezuela zur Bildung einer binationalen Untersuchungskommission auf.
Survival International, eine indigene Völker weltweit unterstützende Organisation, erklärte, die venezolanischen Behörden müssten die Täter unverzüglich vor Gericht bringen und in der Amazonas-Region ein "Zeichen dafür setzen, dass Mord an Indianern nicht länger ungestraft" bleibe. Die Schürfarbeiten und die Abholzung müssten aufhören, denn sie führten "zwangsläufig zu Massakern an indigenen Kindern, Frauen und Männern".
Immer wieder Auseinandersetzungen
In verschiedenen Teilen Südamerikas kommen Indios regelmäßig in Konflikt mit Goldschürfern oder Holzarbeitern, die immer weiter in den Lebensraum der Ureinwohner vordringen und dabei keinerlei Rücksicht auf die dort ansässigen Stämme nehmen. Dabei kommt es auch immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die meist mit Todesopfern auf Seite der Indios enden.
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