Festnahmen in Mexiko

“Generation von Psychopathen”: Kinder töten Buben

Ausland
19.05.2015 15:47
Nach dem Mord an einem sechsjährigen Buben sind in Mexiko fünf Kinder festgenommen worden. Bei den Verdächtigen handle es sich um zwei Mädchen und drei Buben im Alter zwischen elf und 15 Jahren, teilte die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Chihuahua am Montag mit.

Die Leiche des Sechsjährigen war am Samstag nahe der Regionalhauptstadt Chihuahua in einem Erdloch gefunden worden - einen Tag nach der Vermisstenanzeige seiner Mutter. Der Bub und seine mutmaßlichen Mörder kannten sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus der Nachbarschaft.

"Sie spielten, dann fesselten sie ihn und würgten ihn mit einem Stock im Nacken halb zu Tode", erklärte die Staatsanwaltschaft. Als der Kleine zu Boden gefallen sei, hätten die anderen Kinder Steine auf ihn geworfen und ihm schließlich ein Messer in den Rücken gestoßen. Das Opfer wurde dann in einem flachen Erdloch vergraben. Von den fünf Festgenommenen sind zwei Buben 15 Jahre alt, ihnen droht im Fall eines Schuldspruchs eine Haftstrafe.

Verbrechen zeigt "sozialen Verfall"
Das Verbrechen zeige den "sozialen Verfall", erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Die fünf festgenommenen Kinder seien "Opfer einer extrem gewalttätigen Umwelt", sagte auch Martin Perez von einer Nichtregierungsorganisation für Kinderrechte. Die organisierte Kriminalität und eine mangelnde Herrschaft des Rechts in Mexiko seien sehr präsent. "Die Kinder spiegeln wider, was sie täglich erleben." Der Forensiker Carlos Ochoa sagte, Fälle wie der Mord an dem Sechsjährigen markierten den "Beginn einer Generation von Psychopathen, die immer jünger werden".

In Chihuahua tobt seit Jahren ein Drogenkrieg zwischen rivalisierenden Banden sowie den Sicherheitskräften, bei dem Tausende Menschen getötet wurden.

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