3. August 1914

Gauck und Hollande erinnerten an Kriegsausbruch

Ausland
03.08.2014 15:37
Die Präsidenten Deutschlands und Frankreichs, Joachim Gauck und Francois Hollande, haben am Sonntag gemeinsam an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert. Auf dem Hartmannsweilerkopf im Elsass wollten die beiden Staatsoberhäupter den Grundstein für eine deutsch-französische Erinnerungsstätte legen. Dort waren bei verlustreichen Kämpfen fast 30.000 Deutsche und Franzosen ums Leben gekommen. Am 3. August 1914 hatte das Deutsche Reich Frankreich den Krieg erklärt.

Im Elsass wird er "Menschenfresser" oder auch "Berg des Todes" genannt - der 956 Meter hohe Hartmannsweilerkopf im Süden der deutsch-französischen Grenzregion war im Ersten Weltkrieg Schauplatz blutiger Schlachten. Schätzungsweise 25.000 bis 30.000 deutsche und französische Soldaten fielen in den Schützengräben dieser Bergkuppe in den Vogesen.

Deutsch-französisches Gedenkmuseum
Genau dort entsteht nun hundert Jahre später ein deutsch-französisches Museum als Symbol für die Aussöhnung: Den Grundstein dafür legten Deutschlands Bundespräsident Gauck und sein französischer Kollege Hollande am Sonntag bei einer gemeinsamen Gedenkzeremonie.

Inzwischen sind die einstigen Schlachtfelder zwar mit Bäumen bewachsen. Doch noch heute sind zahlreiche Einschüsse von Granaten zu sehen. Die rund 200.000 Besucher, die jedes Jahr die Bergkuppe in den Südvogesen besichtigen, können sich in einem regelrechten Labyrinth aus rund 60 Kilometern Schützengräben mit Überresten von etwa 600 Bunkern und Unterständen verirren.

Beide Präsidenten mahnten Konsequenzen aus der Erinnerung an. "Das gemeinsame Europa und die gemeinsamen europäischen Einrichtungen sind keine Laune der Geschichte", sagte Gauck. Dieser tiefe Sinn der europäischen Politik müsse immer wieder deutlich gemacht werden. Es müsse unermüdlich an einem vielgestaltigen Europa gearbeitet werden. Dazu gehöre auch, populistischen Strömungen entgegenzutreten, die mit antieuropäischen Parolen Stimmung machten.

Hollande: "Verteidigung des Friedens muss Perspektive sein"
Hollande forderte, den Erinnerungen einen Sinn in der heutigen Welt zu geben. So müsse Europa als Vorbild "eine Perspektive aufzeigen für Arbeit, Erziehung und Wissen". Die Verteidigung des Friedens müsse die Perspektive sein für jede Generation von heute. So forderte Hollande "alle Anstrengungen für einen Waffenstillstand im Gaza-Streifen". Das Leiden der Menschen dort müsse beendet werden. Rund 100 Jugendliche aus beiden Ländern forderten in einer Friedensbotschaft, Fremdenfeindlichkeit weltweit zu bekämpfen.

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