Freikauf gescheitert

FBI half beim Bezahlen von Lösegeld an Al-Kaida

Ausland
01.05.2015 08:51
Die US-Bundespolizei FBI hat bei dem Versuch mitgeholfen, eine amerikanische Geisel aus den Händen von Al-Kaida-Terroristen in Pakistan freizukaufen. Allerdings sei das Vorhaben der Familie gescheitert, im Jahr 2012 mit einem Lösegeld in Höhe von 250.000 Dollar (227.231 Euro) die Freilassung des Entwicklungshelfers Warren Weinstein zu erreichen, berichtete die Zeitung "Wall Street Journal" am Donnerstag.

"Mithilfe des FBI widerspricht nicht der US-Politik"
Das Weiße Haus bestätigte den versuchten Freikauf. Allerdings meinte Regierungssprecher Josh Earnest, die Mithilfe des FBI widerspreche nicht der US-Politik, bei Entführungen keine Lösegelder zu zahlen. "Grundsätzlich gesprochen, bei einer Lösegeldzahlung zu helfen ist nicht gleichbedeutend mit der Zahlung eines Lösegelds."

Die Verweigerung von Lösegeldzahlungen an Terroristen ist nach Regierungsangaben seit Jahren Grundlage der US-Politik. Präsident Barack Obama kritisierte europäische Regierungen, die Lösegeld zahlten oder bei der Bezahlung behilflich waren. Grund: Lösegeld ermuntere Terroristen zu weiteren Geiselnahmen.

Hilfe bei der Suche nach Mittelsmann
Dem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge unterstützte das FBI die Weinsteins dabei, einen geeigneten Mittelsmann für die Geldübergabe an Al-Kaida zu finden. Die Familie habe das Geld dem Mittelsmann 2012 übergeben. Warum es nicht zur Freilassung kam, wurde nicht gesagt. FBI-Agenten hätten der Familie zuvor klargemacht, Lösegeld sei das beste Mittel für eine Freilassung. Sie hätten aber auch betont, es gebe keine Garantie, dass der Entführte tatsächlich freikomme. Die Zeitung berief sich auf namentlich nicht genannte Regierungsbeamte.

Laut "WSJ" beschwerten sich in der Vergangenheit mehrere Familien von Entführten über die Haltung der US-Regierung. Es sei ihnen sogar mit Strafen gedroht worden, falls sie den Terroristen Geld gäben.

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