Der Weg zum Tresor

Erste Einblicke in den Tunnel der Berliner Bankräuber

Ausland
18.01.2013 10:26
Nach dem spektakulären Bankraub in Berlin - Story in der Infobox - geben nun Fotos erstmals Einblicke in das Innere des 45 Meter langen Tunnels. Die Aufnahmen zeigen, wie professionell die Täter von einer Tiefgarage in eine Volksbank-Filiale gegraben hatten, um in den Tresorraum zu gelangen. Zugleich veröffentlichte die Polizei das Phantombild eines Mannes (Bild 3), der an dem Tunnel-Coup beteiligt gewesen sein soll.

1,40 Meter hoch und 45 Meter lang ist der Gang, über den sich die Bankräuber am Montag Zugang zum Inneren des Geldinstituts im Berliner Stadtteil Steglitz verschafft hatten. Am Donnerstag gewährten die Ermittler der Presse erstmals Zugang ins Innere des Tunnels. Wie die Bilder zeigen, waren Profis am Werk. Technisch einwandfrei konstruiert, zur Sicherheit der "Arbeiter" zusätzlich abgestützt und gerade so hoch angelegt, dass ein erwachsener Mensch sich darin gebückt fortbewegen kann, so die Eindrücke von der Besichtigung. Selbst der Einstieg sei professionell in die Betonwand gefräst worden.

Polizei: "Das waren keine Anfänger"
"Das waren keine Anfänger, die mal eine Sandburg bauen", sagte eine Polizeisprecherin gegenüber der Onlineausgabe der "Bild". Die Räuber dürften demnach auch den Tatort gut gekannt haben. Der Tunnel verläuft laut Angaben der Ermittler in einer exakt berechneten Rechtskurve von der Parkgarage direkt zur Rückwand des Tresorraumes der Bank. Möglicherweise hatten sie dort selbst ein Schließfach angemietet, so die Vermutung der Polizei.

Während die Kriminalisten mit der Auswertung der im Tunnel gesicherten Spuren beschäftigt sind, läuft die Fahndung nach den Bankräubern auf Hochtouren. Wie viele Täter an dem spektakulären Coup beteiligt waren, sei noch unklar. Bislang gingen bei der Polizei rund 60 Hinweise ein. Die eigens eingerichtete Sonderkommission "Tunnel" gehe den Informationen nach, sagte die Sprecherin - eine heiße Spur sei aber nicht dabei.

Phantombild soll heiße Spur bringen
Neue Hinweise erhofft sich die Polizei nun von einem Phantombild eines der mutmaßlichen Bankräuber. Das Bild entstand nach Aussagen von Zeugen. Demnach ist der Mann etwa 30 bis 40 Jahre alt und rund 1,90 Meter groß. Auf einer Wange hat er ein auffälliges Muttermal. Er wird zudem als stämmig mit Bauchansatz beschrieben und trug verschmutzte Arbeitshosen sowie ockerfarbene Arbeitsstiefel. "Wir sind zuversichtlich, die Täter mit diesen Angaben zu finden", sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf am Donnerstag. Gesucht würden außerdem zwei Autos - ein Transporter und ein dunkler Kombi.

300 Schließfächer aufgebrochen - Höhe der Beute unklar
Unklar ist weiterhin, wie viel Geld oder Wertgegenstände bei dem Coup erbeutet wurden. Seit Dienstagabend erstellen Angestellte der Volksbank und Polizisten eine Bestandsaufnahme der rund 300 aufgebrochenen Schließfächer. Insgesamt gibt es in der Bankfiliale 1.600 Schließfächer, rund die Hälfte davon war vermietet. Vermutlich wurden die Täter durch einen Alarm gestört, mussten vorzeitig fliehen und konnten daher nicht alle Fächer aufbrechen.

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