"Ein-Mann-Staat"

Erdogan-Kritiker ortet “Hexenjagd” in Türkei

Ausland
13.12.2014 10:02
Der im US-Exil lebende islamische Prediger Fethullah Gülen hat das Vorgehen der türkischen Behörden gegen Andersdenkende als "Hexenjagd" bezeichnet. "Das bestehende politische System stempelt nicht nur Menschen als schädliche Elemente ab, die unsere Bewegung unterstützen, sondern fast alle, die nicht der Macht nahestehen oder Geschäfte mit ihr machen wollen", so Gülen zur "Süddeutschen Zeitung".

Gülens "Hizmet"-Bewegung kämpfte früher vor allem gegen die Macht des Militärs. Inzwischen kämpfe seine Bewegung "gegen das Joch einer Partei", sagte Gülen unter Hinweis auf die vom heutigen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegründete Regierungspartei AKP. Unter der Herrschaft Erdogans sei die Türkei zu einem "Parteienstaat und eigentlich sogar Ein-Mann-Staat" geworden. Dadurch verliere die Türkei im Ausland "jeden Tag an Ansehen".

Kampf gegen Gülens "Hizmet"-Bewegung
Erdogan wirft Gülens "Hizmet"-Bewegung vor, staatliche Institutionen unterwandert zu haben, um die Regierung zu stürzen. Auch hinter den vor einem Jahr aufgetauchten Korruptionsvorwürfen gegen seine Regierung sieht Erdogan die Gülen-Bewegung. Als Reaktion ließ Erdogan noch vor seinem Wechsel vom Amt des Ministerpräsidenten in das Amt des Staatschefs im August Tausende mutmaßliche Gülen-Anhänger in Polizei und Justiz versetzen und Schulen der Gülen-Bewegung schließen. Gülen lebt seit Ende der 1990er-Jahre in den USA.

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