Weil Nordkorea bockt

China verpulvert 280 Mio. für Brücke ins Nirgendwo

Ausland
18.11.2014 16:33
Mehr als 280 Millionen Euro hat sich die Volksrepublik China eine Brücke kosten lassen, welche die wirtschaftlich unterentwickelten Provinzen im Nordosten des Landes mit der Sonderwirtschaftszone Nordkoreas verbinden sollte. Bereits Ende Oktober hätte das Bauwerk eingeweiht werden sollen. Doch eine "Kleinigkeit" fehlte noch - und wird wohl nicht so schnell fertiggestellt werden: die Anbindung ans nordkoreanische Straßennetz. Somit endet die Brücke im Nirgendwo.

Durch die drei Kilometer lange Brücke hätte vor allem die Wirtschaft in der chinesischen Grenzstadt Dandong mit immerhin 2,4 Millionen Einwohnern angekurbelt werden sollen. Derzeit verbindet die beiden Länder lediglich eine veraltete Eisenbahnbrücke, die immer nur in eine Richtung befahren werden kann. Daher wurden die geplanten Baukosten auch immer wieder überschritten, um schließlich mit stolzen 280 Millionen Euro zu Buche zu schlagen.

Nordkorea zuletzt mehr auf Putin-Kurs
Doch China hat seine Rechnung offenbar ohne den eigenwilligen Nachbarn Nordkorea gemacht: Das Regime weigert sich derzeit nämlich, die Brücke an sein Verkehrsnetz anzuschließen. Grund dafür dürfte laut internationalen Beobachtern sein, dass Nordkorea fürchtet, zu sehr abhängig von der Wirtschaftsgroßmacht zu werden. Daher habe Pjöngjang zuletzt auch verstärkt seine Fühler nach Russland ausgestreckt, um den Handel zwischen den Ländern anzuregen.

Auch in den vergangenen Jahrzehnten habe man immer wieder versucht, die Beziehungen zu Russland und China in einem stabilen Gleichgewicht zu halten, erklärte ein Experte der Nachrichtenagentur AP. Doch es gebe noch eine mögliche Erklärung für das Ausbleiben des Verbindungsstücks: Nordkorea könnte einfach warten, bis China die Geduld reißt - und auch das letzte Stück der Straße aus eigener Tasche zahlt.

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