Ex-Mann sagt:
Befreite IS-Braut hatte “glückliches Leben”
Aicha habe seiner Aussage zufolge im syrischen Rakka ein "glückliches Leben" geführt. Sie habe gekocht, Tee-Partys besucht und all den "Mädchen-Kram" gemacht, den andere Frauen auch tun würden. "Sie verbrachte die meiste Zeit damit, entweder zu Hause zu bleiben oder zu den Nachbarn zu gehen", zitierten die britische Zeitung "Daily Telegraph" und auch andere Medien den Mann.
Sie alle beziehen sich auf Twitter-Meldungen des 26-Jährigen, der auf die Berichterstattung über die Flucht seiner Ex-Frau auf seine Art und Weise reagierte. "Eiltmeldung! Meine von mir vermeintlich getötete, abservierte, benutzte, missbrauchte und an einen tunesischen Bruder des IS verkaufte Ex-Frau ist nun in der Türkei", hieß es in einer Twitter-Botschaft am 18. November. Und tatsächlich dürfte die 19-Jährige zu diesem Zeitpunkt wieder mit ihrer Mutter vereint gewesen sein.
"Du bist eine Prinzessin, du musst nicht putzen"
Yilmaz stützt seine Sicht der Dinge auch auf von ihm veröffentlichte Kurznachrichten, die sich das mittlerweile getrennte Ehepaar noch vor einigen Monaten gegenseitig geschickt hat. "Du bist eine Prinzessin, du musst nicht putzen und solche Sachen...", hieß es da zum Beispiel. Die Antwort Aichas: "Oh... Wie süß :-)))" Auch über das gemeinsame Sterben tauschten sie ihre Meinungen aus. "Ich bete, dass wir zusammen sterben", meinte Aicha. Ihr damaliger Mann widersprach: "Nah. Ich möchte Zeit mit meinen Jungfrauen haben, bevor du kommst." Das machte die 19-Jährige offenbar ein wenig eifersüchtig und sie entgegnete: "Das werde ich nie zulassen."
Zu diesem Zeitpunkt loderte offenbar noch die Flamme der Liebe zwischen den beiden. Aber einige Monate nach der Hochzeit ging die Ehe in Brüche. Sie hätten sich allerdings nicht im Streit getrennt, betonte Yilmaz. "Wir wussten beide, dass es nicht funktionieren wird", kommentierte der ehemalige Soldat der niederländischen Armee knapp das Aus der Beziehung. Er lebe weiterhin für den Dschihad, wie die zahlreichen Bilder auf Twitter, Facebook und Co. auch beweisen. Mal posiert er auf der Spitze eines Trümmerhaufens, ein anderes Mal steht der 26-Jährige auf der Ladefläche eines Pickups neben einem Flugabwehrgeschütz.
Mädchen verliebte sich wegen TV-Interviews in IS-Kämpfer
Dieses kompromisslose Eintreten für eine - aus Sicht der Dschihadisten - gerechte Sache war auch der Grund dafür gewesen, dass sich Aicha Anfang 2014 in den IS-Kämpfer verliebte. Er habe sich für das Leben als Gotteskrieger entschlossen, weil er das als seine muslimische Pflicht betrachtet habe, erklärte Yilmaz damals gegenüber dem US-Sender CBS. Auf Aicha hatte der Auftritt offenbar eine magische Anziehungskraft - doch sehr lange hielt diese dann doch nicht.
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