"Schamloser Angriff"

Attacke auf UNO-Stützpunkt im Südsudan – 58 Tote

Ausland
18.04.2014 16:42
Bei einem Angriff auf einen UNO-Stützpunkt im Südsudan sind nach neuesten Angaben mindestens 58 Menschen getötet worden. Innerhalb des Stützpunkts seien die Leichen von 48 Zivilisten - Frauen, Männer und Kinder - gefunden worden, sagte UN-Hilfskoordinator für den Südsudan, Toby Lanzer, am Freitag zur Agentur AFP. Außerhalb des Stützpunktes hätten zudem die Leichen von zehn Angreifern gelegen.

Die Zahl der Toten könnte aber weiter steigen, da mehr als hundert Menschen zum Teil schwer verwundet worden seien, sagte Lanzer. Rund 350 Bewaffnete hatten am Donnerstag die UN-Basis in der Stadt Bor, der Hauptstadt des umkämpften Bundesstaats Jonglei im Osten des Landes, angegriffen. Die Soldaten der UN-Mission im Südsudan (UNMISS) lieferten sich ein Feuergefecht mit den Angreifern, bevor sich diese zurückzogen.

US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, verurteilte den "schamlosen, unmenschlichen Angriff auf unbewaffnete Zivilisten". Es handle sich um eine "Beleidigung der internationalen Gemeinschaft und eine Verletzung der Grundprinzipien zum Schutz von Zivilisten". Die Verantwortlichen für die Attacke müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

In dem UNO-Komplex in Bor, der Hauptstadt des umkämpften Bundesstaats Jonglei, haben fast 5.000 Zivilisten Schutz vor der anhaltenden Gewalt in dem afrikanischen Land gesucht.

Blutiger Machtkampf seit 2011
Im erst Mitte 2011 gegründeten Südsudan war vergangenen Dezember ein schon länger schwelender Machtkampf zwischen dem Präsidenten Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Die Kämpfe waren von Gräueltaten auf beiden Seiten geprägt, Schätzungen zufolge wurden landesweit mehr als 10.000 Menschen getötet, rund 900.000 Zivilisten sind auf der Flucht.

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