Junge Inderin tot

Anwälte weigern sich, Vergewaltiger zu verteidigen

Ausland
02.01.2013 16:01
Die Anwaltskammer des indischen Hauptstadtbezirks Saket, in dem eine junge Frau vor zwei Wochen brutal vergewaltigt wurde und später im Krankenhaus starb, boykottiert die Verteidigung der sechs Täter. Ein Mitglied der Kammer sagte am Mittwoch, dass sich alle zugelassenen Anwälte weigerten, die Männer vor Gericht zu vertreten. Indes berichteten mehrere Medien, dass die Vergewaltiger nach der grausamen Tat in einem Bus offenbar auch versucht hatten, ihr Opfer zu überfahren.

Keiner der 2.500 bei dem Gericht registrierten Verteidiger sei dazu bereit, diesen Fall zu übernehmen, da dies unmoralisch sein würde, teilte Sanjay Kumar von der Anwaltskammer Saket in Neu-Delhi, mit. Ein weiterer Anwalt sprach ebenfalls von einem Boykott seitens der Kammer. Die Regierung muss in diesem Fall Pflichtverteidiger bestimmen.

Medien: Vergewaltiger wollten Opfer überfahren
Wie mehrere indische Medien am Mittwoch unter Berufung auf einen tausendseitigen Polizeibericht meldeten, hatten die Vergewaltiger der jungen Inderin offenbar auch versucht, ihr Opfer zu überfahren. Der ebenfalls missbrauchte Begleiter habe seine 23-jährige Freundin gerade noch rechtzeitig wegziehen können, bevor der Bus sie überrollen konnte.

Der junge Mann sei mit seiner Freundin nach der brutalen Gruppenvergewaltigung aus dem Bus geworfen worden, nachdem dem Paar zuvor noch die Kleider vom Leib gerissen worden seien, berichtete "The Indian Express".

Wie "The Times of India" berichtete, fügte die Frau ihren Angreifern während des Angriffs mehrere Bisswunden zu, um sich zu befreien. Diese Verletzungen sowie Blut, Sperma und Haare bilden der Polizei und den Medien zufolge gemeinsam mit der Aussage des Freundes der Inderin die Hauptbeweislast gegen die sechs Täter.

Männer ab Donnerstag vor Gericht
Die junge Frau war am 16. Dezember in einem Bus in Neu-Delhi von sechs Männern vergewaltigt und misshandelt worden, sie starb später im Spital. Auch ihr Freund wurde schwer verletzt. Fünf Männer und ein minderjähriger Jugendlicher sollen sich ab Donnerstag wegen der Tat wegen Mordes und Vergewaltigung vor Gericht verantworten. In Indien steht auf Mord die Todesstrafe, sie wird aber nur selten vollstreckt.

Der Fahrer des Busses muss sich zudem wegen Verschwindens von Beweismitteln verantworten, da er nach der Tat die Kleider der Frau verbrannt sowie versucht haben soll, den Bus gründlich zu reinigen.

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