Bewaffneter Überfall

Alarm ausgelöst – Bankräuber tötet sich vor Geiseln

Vorarlberg
20.01.2011 15:37
Ein Bankräuber hat Donnerstag früh im Zuge eines Überfalls auf die Dornbirner Sparkasse in Riezlern im Kleinwalsertal die Nerven verloren und sich - vor den Augen von zwei Geiseln - selbst erschossen. Der Deutsche war nach Angaben der Polizei in Panik geraten, als beim Ausräumen des Tresors der Alarm ausgelöst wurde. Er schoss sich in den Kopf und verstarb noch an Ort und Stelle. Die beiden Geiseln blieben unverletzt, erlitten aber einen Schock.

Der maskierte Bankräuber - ein 36-jähriger Berliner - passte um kurz vor 8 Uhr eine Mitarbeiterin vor der Sparkasse ab und nötigte sie mit vorgehaltener Waffe, ihm die Filiale zu öffnen. Sie und eine weitere Bankangestellte, die zehn Minuten später eingetroffen war, fesselte der Mann dann mit Kabelbindern.

Vor den Augen der Geiseln erschossen
Bei dem Versuch, den Tresor der Filiale auszuräumen, konnte jedoch eine Mitarbeiterin den Alarm auslösen. Der Täter verlor dann plötzlich die Nerven und geriet in Panik. Er befreite die Geiseln und richtete vor ihren Augen seine Waffe gegen sich selbst. Durch zwei Schüsse wurde er schwer verletzt und verstarb noch an Ort und Stelle. "Er wurde um 8.40 Uhr für tot erklärt", so ein Sprecher des Landeskriminalamts Vorarlberg gegenüber krone.at.

Die Frauen, die nach den Schüssen geschockt aus der Bank flüchteten, seien wohlauf, müssten aber vom Kriseninterventionsteam psychologisch betreut werden.

Zwei Schusswaffen und Schalldämpfer
Laut Chefermittler Hardy Tschofen hatte der Deutsche zwei Schusswaffen bei sich, eine davon mit Schalldämpfer. "Wir gehen davon aus, dass er die Waffen illegal besessen hat, endgültig geklärt ist das aber noch nicht", so Tschofen. Das Fahrzeug des Täters, das auch auf ihn zugelassen war, konnte sichergestellt werden. Die darauf montieren Brandenburger Kennzeichen waren allerdings gestohlen.

Die Polizei hatte nach dem Überfall eine Alarmfahndung nach einem möglichen zweiten Täter ausgelöst. Der Verdacht, es habe einen Mittäter gegeben, hat sich jedoch nicht erhärtet. Nach ersten Befragungen konnte diese Überlegung verworfen werden.

Überfall mit Geiselnahme auch im Jahr 2008
In Vorarlberg kam es bereits 2008 zu einem Banküberfall mit Geiselnahme. Damals zwang der 43-jährige Täter eine Angestellte einer Bank in Feldkirch, ihn durch halb Österreich zu fahren. Der Mann wurde nach Stunden bei Enns in Oberösterreich von der Cobra überwältigt. Die Geisel wurde nicht verletzt, erlitt jedoch einen Schock. Der Täter wurde wegen schweren Raubes, Nötigung und Freiheitsentziehung zu zehn Jahren Haft verurteilt.

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