"Wir versuchen unser Bestes in harten Wirtschaftszeiten", erzählt Hotelmanager John Gates der Deutschen Presse-Agentur dpa. Es habe mit der "ganz harmlosen" Idee angefangen, bei Toilettenartikeln und Bettwäsche zu sparen, berichtet der findige Geschäftsmann. "Doch um wirklich etwas Ausgefallenes zu tun, musste alles dran glauben, vom Telefon über die Klimaanlage bis zum Bett."
Das Hotel greift zu drastischen Mittel, um Gäste anzulocken. Immerhin brauchen Handwerker und Zimmermädchen ein bis zwei Stunden, um ein Luxuszimmer für die 19-Dollar-Gäste "herzurichten": Die Minibar entfernen, Glühbirnen rausschrauben, Seife und Klopapier wegräumen, Telefone abschalten und das Bett abmontieren. Nur die Bettumrandung bleibt stehen. Das I-Tüpfelchen ist ein Billigzelt, das mitten im Raum aufgestellt wird.
Spaß am Luxus-Zeltplatz
Bei einem Testlauf im Juni fand das "Survival-Package" bereits Abnehmer. Von rund 100 Gästen, die das gestaffelte Spar-Paket buchten, wählten zwei Dutzend die radikale Zelt-Ausstattung. "Wir hatten einige Gäste, darunter Fahrrad-Urlauber, die sich unser Hotel gewöhnlich nicht leisten würden, doch die meisten waren Besserverdiener, die an dem Luxus-Zeltplatz einfach Spaß hatten", meint Gates. Für die nächste "Überlebens"-Kampagne von Mitte bis Ende August haben bereits 50 Interessenten das Billigangebot gebucht.
Auch ohne Luxus im eigenen Zimmer können die Zeltbewohner nach Lust und Laune die Hotelanlage mit Swimmingpools, Spa und Nobelrestaurants ohne Einschränkung auskosten. Der Deal zahlt sich am Ende auch für das Hotel aus, glaubt Manager Gates. Zum einen geben die Leute Geld für Essen und andere Hotel-Angebote aus, zum anderen kommen sie möglicherweise als voll zahlende Gäste zurück. Viele Hotels werben mit Preisnachlässen und Schnupperangeboten, doch mit der Zeltidee "sind wir allein auf weiter Flur", trumpft Gates auf.
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