Wut auf Präsidentin

Südkorea: 25 Tote bestätigt, Hoffnung “fast Null”

Ausland
17.04.2014 20:56
Nach dem Fährunglück vor Südkorea schwindet die Hoffnung, Überlebende zu finden. Am Donnerstagabend bestätigte die Küstenwache 25 Todesopfer. Etwa 270 Menschen wurden noch vermisst. Mit Flutlicht suchen Boote der Marine und der Küstenwache weiter nach Überlebenden. Schlechtes Wetter, starke Strömungen und eingeschränkte Sicht erschweren die Arbeiten.

Neben mehr als 500 Tauchern sind auch fast 170 Schiffe und 30 Flugzeuge an der Aktion beteiligt. Ein Sprecher der Küstenwache sagte, die Chancen, Überlebende zu finden, lägen bei "fast Null". Die Rettungskräfte rechnen mit einem dramatischen Anstieg der Opferzahl.

Wut auf Politik wächst: "Die Zeit läuft davon!"
Zornige Angehörige Hunderter verschollener Schüler konfrontierten die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye (kleines Bild) auf der Insel Jindo unterdessen mit ihrer Wut. "Was tun Sie, wenn Menschen sterben? Die Zeit läuft davon!", schrie eine Frau. Park versuchte zu beschwichtigen und sagte: "Geben Sie die Hoffnung nicht auf und warten Sie bitte auf die Nachrichten der Rettungsaktion!" Einige Eltern entgegneten lautstark, sie würden nicht oder nur häppchenweise informiert.

Als der Kommandant der Küstenwache darauf verwies, dass 550 Taucher im Einsatz seien, wurde er ausgebuht. Ein erboster Vater rief: "Im Wasser ist aber keiner von ihnen!" Regierungschef Chung Hong Won war es zuvor nicht besser ergangen: Er wurde beschimpft, angerempelt und mit Wasserflaschen beworfen. Als er umdrehen wollte, rief eine Mutter: "Laufen Sie nicht fort, Herr Ministerpräsident! Sagen Sie uns, was Sie tun wollen!"

Ursache weiter unklar
Die Fähre "Sewol" war Mittwoch früh auf dem Weg zur südlichen Insel Jeju gekentert und gesunken. An Bord waren 475 Passagiere, die meisten von ihnen Schüler. 179 Insassen des gesunkenen Schiffes wurden nach Angaben der Behörden gerettet. Die Ursache der Tragödie ist weiter unklar. Der Kapitän Lee Joon Seok sagte einer Zeitung, die Fähre sei "plötzlich gesunken", einen Felsen habe er nicht gerammt (siehe Infobox).

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