Keine Krawalle

Demo gegen geplante Imamschule friedlich verlaufen

Österreich
06.11.2014 20:51
Die FPÖ-Kundgebung gegen eine geplante Imamschule in Wien-Simmering sowie eine Gegendemonstration sind am Donnerstagabend laut Polizei ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen. Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl erklärte unterdessen in einem Interview, man werde sich genau anschauen, was an diesem Standort geplant ist.

Hauptredner der FPÖ-Kundgebung war der Wiener Klubchef Johann Gudenus, der vor dem politischen Islamismus warnte und zur Abwahl von Bürgermeister Häupl aufrief. "Im rot-grünen Wien ist die Radikalisierung des Islam hausgemacht", meinte er, die Politik der Umarmung sei gescheitert.

Nun gelte es, dieser Politik bei der Wien-Wahl 2015 und auch bei der nächsten Nationalratswahl eine Absage zu erteilen. "Macht weiter so, wehrt euch dagegen, wir stehen hinter euch!", rief Gudenus den Demonstranten zu. Rund 250 Menschen lauschten ihm laut Polizeiangaben. Das Polizeiaufgebot war riesig, gegen 18 Uhr ging die Demo ohne gröbere Zwischenfälle zu Ende.

Stimmung großteils friedlich
Unter den mehrheitlich männlichen Demonstranten der FPÖ-Veranstaltung vor dem Rohbau der Privatschule war die Stimmung großteils friedlich. Lediglich einige wenige Kundgebungsteilnehmer ließen sich zu Rufen wie "Reißt's es ab, die Hütt'n!" und "Zündet sie an!" hinreißen.

Erst nach dem Ende der FPÖ-Veranstaltung trafen knapp 100 linke Gegendemonstranten ein, so die Polizei. Die Gruppe "Linkswende" erklärte in einer Aussendung zu ihrer Gegendemo: "Hier in Österreich ist kein Platz für rassistische Scharfmacher." (In der ursprünglichen Fassung der Austria Presse Agentur hatte es geheißen: "Die Muslimische Jugend und die Gruppe 'Linkswende' erklärten ..." Die APA hat ihre Angaben inzwischen korrigiert. Wir bedauern, dass die Muslimische Jugend Österreich in unserem Artikel mit der Demo in Verbindung gebracht wurde, da sie laut eigenen Angaben entschieden gegen Radikalisierung und den Missbrauch der Religion auftritt, wie auf der Website der MJÖ nachzulesen ist.)

Noch keine Genehmigung für Schule
In der ORF-Sendung "Wien heute" äußerte sich Bürgermeister Häupl zur umstrittenen Einrichtung und stellte fest, dass derzeit viel kolportiert werde, es aber noch gar keine Genehmigung für die geplante Schule gibt. Man werde sich daher genau anschauen, was tatsächlich kommen soll. Grundsätzlich habe er "sehr viel übrig" für Schulen mit Native Speaker. Aber die Abschlüsse an diesen Schulen müssen sinnvollerweise anerkannt werden, andernfalls würde er davon "gar nichts halten".

Beim zuständigen Wiener Stadtrat Michael Ludwig wurde das Projekt laut Medienberichten inzwischen neu eingereicht. Es werde nun wieder eine Bauverhandlung geben, um alles neu zu beurteilten.

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