Bei Schwulenparade

Ultraorthodoxer Jude sticht sechs Menschen nieder

Ausland
30.07.2015 19:32
Ein ultraorthodoxer Jude hat am Donnerstag bei einer Schwulen- und Lesbenparade in Jerusalem sechs Menschen niedergestochen. Zwei der Opfer seien dabei schwer verletzt worden, sagte Polizeisprecher Asi Aharoni. Trotz massiver Sicherheitsvorkehrungen sei es dem Angreifer gelungen, zu dem Umzug vorzudringen. Er konnte von der Polizei überwältigt und festgenommen werden.

Der 40 Jahre alte Mann war nach Polizeiangaben schon vor zehn Jahren nach einem ähnlichen Angriff auf die Schwulenparade festgenommen worden. Nach der Attacke 2005 war er zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er war nach Verbüßung von zehn Jahren dieser Strafe vor rund drei Wochen aus dem Gefängnis entlassen worden.

Ultraorthodoxe Gruppen laufen gegen die Parade in Jerusalem Sturm, weil sie diese für widerwärtig halten. Zum Schutz der mehreren Tausend schwulen und lesbischen Teilnehmer waren mehrere Hundert Polizisten und freiwillige Helfer im Einsatz. Die Umzugsroute war bewusst kurz und weit entfernt von den bedeutenden religiösen Zentren für Christentum, Islam und Judentum in Jerusalem gehalten worden.

2006 hatte es mehrtägige massive Proteste von Ultraorthodoxen gegen den Umzug gegeben. Im vergangenen Jahr hatte der Umzug wegen des Gazakriegs erst im September stattgefunden. Zu der - deutlich populäreren - Homosexuellenparade in Tel Aviv waren im Juni rund 180.000 Teilnehmer gekommen.

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