Technik-Manager

Auch Österreicher im Visier der “Costa”-Ermittler

Ausland
22.02.2012 18:48
Knapp sechs Wochen nach dem Kentern der "Costa Concordia" haben die Staatsanwälte der toskanischen Stadt Grosseto laut italienischen Medien Ermittlungen gegen einen österreichischen Manager aufgenommen. Der gebürtige Ennser, der als Veteran der Kreuzfahrt-Branche gilt, ist für den Technik-Bereich der Costa-Flotte zuständig. Taucher haben indessen am Mittwoch weitere acht Leichen in dem überfluteten Teil des Kreuzfahrtschiffes gefunden.

Medienberichten zufolge war der Ennser, der bei mehreren großen Reedereien im Spitzenmanagement tätig war, bereits am 7. Februar von den ermittelnden Staatsanwälten befragt worden. Als exekutiver Vizepräsident der Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere war er in der Nacht des Schiffsbruches in telefonischem Kontakt mit Bordoffizier Manrico Giampietroni, der mehrere Menschenleben gerettet hatte und 36 Stunden nach der Havarie lebend aus dem Schiff geborgen wurde.

Costa-Mitarbeiter im Visier der Justiz
Ermittlungen aufgenommen wurden auch gegen den Chef des Krisenstabs der "Costa Concordia", gegen einen Flotten-Inspekteur sowie gegen vier Offiziere, die sich an Bord der Kommandobrücke befanden, als sich das Unglück ereignete. Bisher war lediglich gegen Schiffskapitän Francesco Schettino und gegen den Offizier Ciro Ambrosio ermittelt worden.

Costa Crociere drückte in einer Presseaussendung ihr volles Vertrauen und ihre Solidarität mit den Managern aus, gegen die ermittelt wird. Die Reederei zweifle keineswegs an der Kompetenz und am ethischen Verhalten ihrer Mitarbeiter.

Leiche von fünfjähriger Italienerin gefunden
In dem überfluteten Teil des Kreuzfahrtschiffes wurden indessen am Mittwoch auf dem vierten Deck acht Leichen gefunden. Unter den Toten soll auch die fünfjährige Italienerin Dayana Arlotti aus Rimini sein, deren Schicksal in Italien viel Anteilnahme gefunden hatte. Sie war zusammen mit ihrem kranken Vater auf der Kreuzfahrt. Er ist unter den Vermissten. Insgesamt werden noch sieben Passagiere und Crewmitglieder des Kreuzfahrtschiffes vermisst.

Die ersten drei der gefundenen Toten - ein Kind, eine Frau und ein Mann - wurden mittlerweile geborgen und in die toskanische Stadt Grosseto in ein Leichenschauhaus gebracht. Die Bergungsarbeiten mussten danach unterbrochen werden, da sich die Wetterlage verschlechterte.

Die Taucher waren gezielt wieder auf die Suche in dem Wrack gegangen, nachdem die Aussagen von Überlebenden der Havarie über den möglichen Verbleib von Vermissten überprüft worden war. Offiziell hatten die Rettungskräfte die Suche nach den Vermissten im versunkenen Teil des Kreuzfahrtschiffes Anfang Februar eingestellt. Grund dafür war vor allem die Sicherheit der Taucher.

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