Ausschuss empfiehlt:

FBI und BKA sollen den Fall Kampusch neu aufrollen

Österreich
27.02.2012 07:10
Vor fast exakt 14 Jahren wurde das Mädchen entführt, nun soll der Fall der heute 24-jährigen Natascha Kampusch neu aufgerollt werden. Geht es nach den Mitgliedern eines parlamentarischen Unterausschusses, die den Krimi seit Monaten aufarbeiten, gar mit Experten des FBI und des deutschen Bundeskriminalamts.

Vertreter aller politischen Parteien treffen sich seit Monaten bis zu viermal pro Woche in einem abhörsicheren, fensterlosen Raum im Keller des Parlamentsgebäudes: Kripo-Beamte werden befragt, Ergebnisse der Tatortgruppen neu analysiert, 1.000 Gigabyte Aktenmaterial nochmals gesichtet.

"U-Ausschuss nur politische Show"
In 14 Tagen sei die Arbeit abgeschlossen, das Ergebnis zeichne sich aber schon jetzt ab: Ein politischer Untersuchungsausschuss mache laut diesen Insidern keinen Sinn, er wäre "viel zu teuer" und "bloß eine politische Show".

"Zielführender ist, international renommierte Kriminalisten um ihre Bewertung der Spuren und Indizien zu ersuchen", erfuhr nun die "Krone" von diesem aufsehenerregenden Plan. Am Mittwoch wird bereits beim FBI angefragt, auch das deutsche Bundeskriminalamt wird kontaktiert.

Und das sind nur einige der vielen Punkte, die von den FBI- und BKA-Fahndern erneut geprüft werden müssten:

  • Die Leiche des Entführers Wolfgang Priklopil (44) wurde am 23. August 2006 fast unversehrt neben den Schienen gefunden, nur der Kopf war abgetrennt. Das spreche gegen die Selbstmord- und Einzeltäter-Theorie. 
  • Eine zweite Zeugin, die anfangs zwei Täter bei der Entführung von Kampusch beobachtet hat, sei "zu oberflächlich" befragt worden. 
  • Zwei im Haus von Priklopil sichergestellte Mini-Video-Kassetten sind nie ausgewertet worden. 
  • Verdächtige Hohlräume im Haus und am Grundstück des Entführers durften nicht untersucht werden.

Fazit eines Mitglieds des Unterausschusses: "Die Einzeltäter-Theorie ist einfach nicht länger haltbar."

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