AK schreitet ein

176 Euro für 28qm: “Trick” mit den Betriebskosten

Nicht nur die steigenden Mietwohnpreise machen vielen Kärntnern zu schaffen, auch das zunehmende "Tricksen" bei den Betriebskosten. Die Arbeiterkammer muss zahlreiche Beschwerdefälle behandeln, denn viele private Vermieter weisen die Betriebskosten gar nicht richtig aus - obwohl sie dazu verpflichtet wären.

176 Euro für 28 Quadratmeter: Diese Betriebskosten musste ein Klagenfurter berappen, der in der Wohnung eines Kärntner Politikers eingemietet war. "Aber pro Monat und nicht pro Jahr", sagt der Mann und legt die Abrechnung vor. "Das sind Preise wie in Hollywood."

Unter anderem musste er 17 Euro pro Kubikmeter Warmwasser berappen. "Es wurden Kosten für die Verwaltung eingerechnet - obwohl wir alles selbst geputzt haben - und Kosten für die Heizungsbereitstellung - obwohl wir selber mit Kachelofen geheizt haben."

Fälle wie diese sind bei der Arbeiterkammer nicht neu. "Als Mieter ist man bei der Heizung doppelt bestraft. Wenn es eine gemeinsame Heizungsanlage in einem Wohnhaus gibt, werden automatisch die Gesamtkosten auf die Quadratmeter verteilt. Da kann man sich den Aufwand einer eigenen Heizung sparen", so AK-Jurist Michael Tschamer.

Ein weiteres Problem seien ungenaue Abrechnungen. Tschamer: "Als Mieter habe ich den Anspruch auf eine klare Auflistung, wie sich die Betriebskosten zusammensetzen."

Im Zweifelsfall können sich Mieter an die Arbeiterkammer wenden, die mit den Vermietern in Kontakt tritt. "Meistens stellen wir fest, dass die Abrechnung schlampig ist oder es passieren menschliche Fehler." Im äußersten Fall lohnt sich der Gang vors Gericht.