Activision verklagt

Familie von Rebellenchef attackiert “Call of Duty”

Spiele
04.02.2016 12:48

Die Familie des früheren angolanischen Rebellenführers Jonas Savimbi geht juristisch gegen Activisions Ego-Shooter "Call of Duty: Black Ops II" vor - weil der einstige Rebellenchef dort "ehrverletzend" als "brutaler Barbar" dargestellt werde. Vor einem Gericht in Nanterre bei Paris forderte die Familie am Mittwoch, das Spiel vom Markt zu nehmen und verlangte eine Million Euro Schadenersatz, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Savimbi hatte die angolanischen Unita-Rebellen im Kampf gegen die portugiesischen Kolonialherren angeführt und dann im Bürgerkrieg, der das südwestafrikanische Land ab 1975 zerriss. Der ebenso charismatische wie umstrittene Kriegsherr wurde 2002 bei Kämpfen getötet.

Zehn Jahre später tauchte er in "Call of Duty: Black Ops II" wieder auf. Mit rauer Stimme und schwerbewaffnet spornt er seine Kämpfer im virtuellen Gefecht an: "Wir müssen sie töten!" Dies sei eine "negative" Darstellung des einstigen Rebellenführers, argumentierte die Anwältin der Familie am Mittwoch in Nanterre.

Es gehe darum, "Erinnerung und Ansehen" seines Vaters wiederherzustellen, sagte sein Sohn Cheya Savimbi. "Sicherlich war er ein Kriegsherr, aber zugleich war er ein politischer Anführer." Er sei außerdem mit Nelson Mandela und Ronald Reagan befreundet gewesen. Der Anwalt von Activision argumentierte dagegen mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung. "Call of Duty" sei ein fiktives Spiel, in das historische Begebenheiten einflössen. Das Gericht will am 24. März seine Entscheidung bekannt geben.

Streit auch mit Noriega
Für Activision ist es übrigens nicht der erste Streit dieser Art: Wegen Ähnlichkeiten mit einer Figur in "Call of Duty: Black Ops 2" startete bereits 2014 Panamas inhaftierter Ex-Machthaber Manuel Noriega einen juristischen Feldzug gegen den Ego-Shooter gestartet. Der frühere Diktator wirft Activision vor, seinen Namen ohne Genehmigung in dem beliebten Egoshooter zu nutzen. Er werde darin als "Entführer, Mörder und Staatsfeind" dargestellt, krisitiert Noriega und fordert daher Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

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