Flagge "gehisst"
Russische Expedition am Nordpol angelangt
Die Flagge soll Russlands Anspruch auf den Grund des Arktischen Meeres geltend zu machen. Der Grund: Dort werden reiche Öl- und Gasvorkommen vermutet. Konkret setzt sich nach russischer Argumentation eine unterirdische Gebirgskette, der sogenannte Lomonosow-Rücken, bis zur Polarregion fort, die daher von Moskau beansprucht werden könnte.
Nach internationalen Verträgen dürfen die fünf Staaten mit Land innerhalb des Polarkreises - Russland, die USA, Kanada, Dänemark (wegen Grönland) und Norwegen - eine 320 Kilometer breite, an ihren Küsten beginnende Wirtschaftszone beanspruchen. Doch seit 2001 verlangt die Regierung in Moskau einen größeren Teil inklusive des Nordpols.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte am Rande einer Sicherheitskonferenz in Manila, die Expedition wolle nicht Russlands Anspruch festschreiben, sondern zeigen, dass der russische Festlandssockel bis zum Nordpol reiche.
Kanada spricht von anachronistischer Aktion
Kanada sprach dazu von einer anachronistischen Aktion. "Wir sind nicht im 15. Jahrhundert. Man kann nicht einfach um die Welt reisen, eine Flagge hissen und sagen: 'Wir beanspruchen das Gebiet'", sagte Außenminister Peter MacKay. Kanada sei aber durch die Aktion nicht beunruhigt. "Es ist im Grunde genommen nur eine Show Russlands."
Russische und amerikanische Atom-U-Boote sind schon öfter unter der Eiskappe des Pols hindurch getaucht. Bisher war aber noch kein U-Boot am Nordpol bis auf den Meeresgrund getaucht.
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