"Die letzten Jedi"

Der dunkelste "Star Wars" aller Zeiten

Kino
13.12.2017 15:59

Das Warten hat ein Ende: Rechtzeitig zum Weihnachtsfest - und zwei Jahre nach "Das Erwachen der Macht" - kehrt die legendärste Weltraumsaga aller Zeiten in die Kinos zurück. Im zweiten Teil der neuen "Star Wars"-Trilogie, "Die letzten Jedi", wird die Geschichte der Familie Skywalker weitererzählt. Ein düsterer und zugleich erfrischend mutiger Film über Jedi-Ritter, schlechte Eltern und das Sterben der Hoffnung in einer weit, weit entfernten Galaxis. Am Donnerstag startet der mit Spannung erwartete Film auch in den österreichischen Kinos.

Mit Spannung ist das zweite Kapitel der neuen "Star Wars"-Trilogie erwartet worden. Junge und alte Fans der Weltraumsaga erhoffen sich Antworten auf zahlreiche offene Fragen, die "Das Erwachen der Macht" vor zwei Jahren aufgeworfen hat. krone.at hat sich den Film angesehen und kann mit Erleichterung sagen: Die Macht ist mit "Die letzten Jedi". Aber gespoilert wird hier sicher nicht!

Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson ("Looper") setzt die Geschichte um die Rebellen Rey (Daisy Ridley), Finn (John Boyega) und Poe Dameron (Oscar Isaac) fort, die unter dem Kommando von Generalin Leia (die am 27. Dezember 2016 gestorbene Carrie Fisher in ihrer letzten Rolle) gegen die aus dem Imperium hervorgegangene "Erste Ordnung" und den dunklen Kylo Ren (Adam Driver) kämpfen. Der von Hass und Wut angetriebene Sohn von Leia und Han Solo (Harrison Ford) tötete im vorangegangenen Film seinen Vater, nachdem er zuvor schon die neu gegründete Jedi-Schule von Luke Skywalker (Mark Hamill) in Schutt und Asche gelegt hatte.

Luke Skywalker ist es nun auch, der im Mittelpunkt der Handlung steht. Der Held der ersten "Star Wars"-Filme (Episode IV bis VI) von Mastermind George Lucas ist vom aufstrebenden Jedi-Ritter und der Hoffnung für die ganze Galaxis zum desillusionierten Exilanten geworden. Rey, die "Das Erwachen der Macht" damit verbracht hat, den Verschollenen zu suchen, erhofft sich jetzt, von ihm zum Jedi ausgebildet zu werden. Aber Skywalker will nach der in der Katastrophe geendeten Ausbildung seines Neffen Kylo Ren, vormals Ben Solo, nichts mehr von der Macht, der Jedi-Religion und überhaupt von Gut und Böse wissen.

Mutige Entscheidungen
Hier zeigt sich auch der Mut der Macher der neuen "Star Wars"-Filme: Gut und Böse, hell und dunkel, Jedi und Sith - die Grenzen sind in "Die letzten Jedi" nicht mehr so klar. In der weit, weit entfernten Galaxis scheinen heute jedermanns Hände schmutzig zu sein. Jenseits gewohnt grandioser Weltraumschlachten, spektakulärer Lichtschwert-Kämpfe und der etwas verworrenen Mystik der Macht ist die Geschichte der Skywalkers eine Geschichte über den sehr realen Konflikt zwischen Eltern und Kindern. Und darüber, wie die Hoffnung stirbt.

"Die letzten Jedi" ist ein düsterer Film, wohl der dunkelste und deprimierendste der gesamten bisherigen "Star Wars"-Saga. Ein Film, der es wagt, langsam und traurig zu sein, wenn er gerade nicht aufregend ist - wobei es sicherlich nicht an spannungsgeladenen Szenen mangelt.

Katastrophale Verluste
Die Helden müssen katastrophale Verluste hinnehmen. Rey, Finn, Poe, Leia und der Rest des Widerstands verlieren. Sie verlieren viel. Zugleich schafft Episode VIII es, auch zu überraschen. Klischees werden subversiv unterwandert, ohne dabei das gewohnte "Star Wars"-Feeling zu vergessen. Im weitesten Sinne ist die Handlung von "Die letzten Jedi" ein umgekehrtes "Das Imperium schlägt zurück" - aber keine bloße Kopie, wie es "Das Erwachen der Macht" mit Blick auf "Eine neue Hoffnung" streckenweise allzu offensichtlich ist.

Mühe hat "Die letzten Jedi" allerdings damit, die zahlreichen separaten Handlungsstränge mit einer Vielzahl von bekannten und neuen Charakteren zusammenzubringen. "Das Imperium schlägt zurück" hatte eigentlich nur zwei parallele Erzählungen: Darth Vaders Jagd auf den Millenium Falcon und Lukes Training bei Meister Yoda auf Dagobah. In Epsiode VIII gibt es hingegen vier oder fünf verschiedene Stränge, die es bis zum buchstäblich salzigen Finale zu verfolgen gilt. Wie sie am Ende alle zusammenkommen, ist etwas weniger elegant gelöst als bei "Das Imperium schlägt zurück", hält aber zumindest alle wichtigen Figuren beschäftigt.

Die Schauspieler liefern allesamt eine tolle Leistung ab. Da stimmt einfach die Chemie, da läuft der Schmäh, wie es sich Fans zu Recht erwarten dürfen. Vor allem Oscar Isaac als Kampfpilot Poe Dameron und Carrie Fisher als Generalin Lea haben diesmal viel mehr zu tun. John Boyegas Finn ebenso wie Daisy Ridleys Rey bleiben faszinierende neue Figuren im "Star Wars"-Universum. Und sogar Captain Phasma (Gwendolyn Christie aus "Game of Thrones") bekommt mehr zu tun als nur metallisch-glänzend zu posieren und in den Müll verfrachtet zu werden.

Luke Skywalker hat aufgegeben
Herz und Seele von "Die letzten Jedi" ist Mark Hamill als Luke Skywalker. Verblasst ist der bubenhafte Charme seines ersten "Star Wars"-Abenteuers, an seine Stelle ist ein von Schuldgefühlen zerfressener, desillusionierter Exilant getreten, der nur noch das Ende der Jedi herbeisehnt. Luke Sykwalker, die titelgebende "neue Hoffnung" der Galaxis, hat aufgegeben. Er sieht eine Welt in Trümmern, eine Welt, von der er dachte, dass er sie gerettet hat. Es scheint so, als liege es alleine an der nächsten Generation, die Scherben aufzusammeln und etwas Neues zu wagen. Spannende Zeiten sind jedenfalls auch in der "Star Wars"-Zukunft garantiert.

"Star Wars: Die letzten Jedi" läuft ab Donnerstag, 13.12., in den österreichischen Kinos.

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