Bank überfallen

Geiselnahme mit “Sprengstoffgürtel”: 7 Jahre Haft

Österreich
30.10.2017 14:12

Er wirkte gefasst - doch sechs Stunden mit einem vermeintlichen Sprengstoffgürtel um den Körper als Geisel auszuharren, hinterlässt Spuren. Das Martyrium eines Taxlers stand im Zentrum eines Prozesses in Innsbruck. Ein 28-Jähriger hatte ihn als vermeintlich lebende Bombe benützt, um in Erpfendorf in Tirol eine Bank zu überfallen.

Der Bankräuber hatte sich mit einer Geisel in der lokalen Filiale verschanzt und gedroht, mehrere Sprengfallen zu zünden. Eine dieser Fallen hatte die Geisel - ein 32-jähriger Taxler, den der Bankräuber gezwungen hatte, mit ihm zum Geldinstitut zu fahren - um den Körper.

Über sechs Stunden trug der Mann den "Sprengstoffgürtel". "Ich glaubte bis zur Befreiung, dass da wirklich Sprengstoff drinnen ist", sagte er am Innsbrucker Landesgericht aus.

Tat genau geplant
Die Tat hatte der 28-Jährige genau geplant: Aus alten Handys und verschiedenen Kabeln hatte er Attrappen gebaut, dazu eine ärmellose Jacke mit Steinen gefüllt. Diese musste die Geisel anziehen, dann marschierten beide in die Bank und schickten die Angestellte hinaus.

"Es ging um Geltungsbedürfnis"
Danach begannen die nervenaufreibenden Verhandlungen, am Nachmittag gab der Täter auf. "Ich war verzweifelt", versuchte der bisher Unbescholtene seine Tat zu erklären. Aber bei geringen Schulden und geregeltem Einkommen glaubte man ihm nicht: "Da ging's auch um Geltungsbedürfnis", begründete Richterin Helga Moser ihren Schuldspruch: sieben Jahre Haft, Berufung!

Stefan Ruef, Kronen Zeitung

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