"Ein Affront!"

Wirbel in NÖ: Kein Schweinefleisch in Kindergarten

Österreich
06.09.2017 12:14

Nach dem Schweinefleischverbot in Kinderbetreuungseinrichtungen in der Stadt Salzburg sorgt jetzt auch ein Kindergarten im niederösterreichischen Amstetten, der auf das Fleisch in Mahlzeiten verzichtet, für große Aufregung. "Da Kinder aus anderen Kulturen auch bei uns zu Mittag essen, gibt es kein Schweinefleisch oder Lebensmittel mit Schweinegelatine", heißt es in einem Schreiben seitens des Kindergartens an die erbosten Eltern.

Empört über die neuen Umstände in Niederösterreich zeigt sich auch VP-Vizebürgermeister Dieter Funke, der von dem entsprechenden Schreiben an die Eltern informiert wurde. Funke sieht darin eine "grundsätzliche Frage der Integration". "Wenn Religion vorgibt, dass die Gläubigen kein Schweinefleisch essen dürfen, dann respektiere ich das", so der Vizebürgermeister gegenüber der "NÖN". Laut Funke sei es aber der falsche Weg und vor allem das falsche Signal, dass man deswegen gleich unseren Kindern das Schweinefleisch vorenthält.

"Affront gegenüber unseren Landwirten"
Schweinefleisch stehe nun einmal auf der österreichischen Speisekarte. Für Funke sei dies nicht nur eine Integrationsfrage, sondern auch ein Angriff gegen die heimischen Bauern: "Ich sehe das auch als Affront gegenüber unseren Landwirten, denn die Schweinezucht ist in unserem Bezirk ein wichtiger Wirtschaftszweig."

Keine Weisung seitens der Stadt
Seitens der Stadt gab es keine Weisung an die Kindergärten, die ein Verbot von Schweinefleisch vorgeben hätte. Laut Bürgermeisterin Ursula Puchebner (SP) sei dies die Entscheidung der Betreuungsstätte: "Die Kindergärten richten ihre Speisepläne nach ihren Erfahrungswerten und hauptsächlich danach, was den Kindern schmeckt und was nicht." Das Essen komme von der Firma Gourmet. "Dass es sich daher um einen Affront gegenüber unserer Bauernschaft handelt, wage ich zu bezweifeln, allerdings kenne ich die Fleischlieferanten von Gourmet nicht", so Puchebner.

Generell werde in den Kindergärten der Stadt versucht, eine sehr breite Palette an Speisen anzubieten. "Vielfach - und so höre ich es beispielsweise aus den Kindergärten immer wieder - essen auch nicht-muslimische Kinder kein Schweinefleisch und auch darauf wird Rücksicht genommen", so die Bürgermeisterin.

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