KultTour

„Rasterfahndung“ in der Galerie Frey

Salzburg
28.07.2017 18:01

Die Ausstellung "Out of Order": Bahnt sich der Betrachter einen Weg durch Ester Stockers "geordnetes Chaos"?

Einfache Linien, Rechtecke, Quadrate, Würfel - die künstlerische Welt von Esther Stocker besteht aus wenigen geometrischen Grundformen - eine Struktur bzw. Logistik dahinter auszumachen ist allerdings wahrlich kein Leichtes.

Aber ist Durchblick in den Werken der Südtiroler Künstlerin überhaupt gefragt? Sie erinnern uns zwar an Architektur oder städtebauliche Strukturen, ein konkretes Objekt steht aber nicht wirklich dahinter.

Stockers Interesse gilt der Geometrie, den Formen und komplexen visuellen Systemen und wie sie zueinander stehen - ob sie sich nach einem Raster orientieren, rational angeordnet sind oder eigentlich nur alles eine Sache des Blickwinkels ist. Ihre Kunst beschäftigt sich mit der Frage der Wahrnehmung im Raum. Ist das Exakte wirklich so exakt, oder fängt es zu verschwimmen an, wenn man es genauer betrachtet?

Die Dekonstruktion des scheinbar "Perfekten" ist der Ausgangspunkt für ihre Malerein, Fotoarbeiten und Installationen, die sie nun unter dem Titel "Out of Order" in der Galerie Frey während des Festspielsommers präsentiert.

"Mich interessiert die Freiheit für das Abweichen in geordneten Systemen. Um diese Abweichung allerdings erst herstellen zu können brauche ich Raster. Ich brauche die Ordnung für die Unordnung", erklärt die Faistauer-Preisträgerin.

Den Übergang von einem Zustand in den anderen bewirkt Stocker z.B. durch einfaches zerknüllen von Papier. Die Quadrate, die sich auf ihren "Knitterskultpturen abzeichnen, sind als solche nicht mehr ganz auszumachen, unser Gehirn versucht sie allerdings zu rekonstruieren.

"Diese Suche nach des Rätsels Lösung und die unterschiedlichen Wahrnehmungen des Raumes jedes einzelnen Betrachters ist die treibende Kraft für meine Arbeit!"

Ob sich die Galeriebesucher einen Weg durch Stockers "geordnetes Chaos" bahnen werden, wird sich zeigen. Dass das Einfache so komplex sein kann, daran dürfte beim Versuch aber bestimmt niemand zweifeln.

Tina Laske, Kronen Zeitung

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