Flüchtlinge

Odysee von syrischer Gruppe

Salzburg
24.05.2017 15:12

Sie gaben nicht auf: Bereits Montag wollten 34 Syrer mit einem Zug vom Salzburger Hauptbahnhof aus nach Deutschland einreisen. Prompt wurden sie zurück gewiesen. Nun versuchten es 15 der Syrer erneut. Sie gingen zu Fuß von Oberndorf aus über die historische Brücke nach Laufen - die deutsche Polizei war wieder da.

Die Flüchtlinge aus dem Kriegsland Syrien sollen zum Teil über Griechenland, zum Teil über die Balkanroute bis nach Salzburg gekommen sein. Um überhaupt so weit reisen zu können, hatten einige - unter ihnen auch eine Familie mit zwei Kindern - falsche Papiere erworben. Die Gruppe wähnte sich am Montagabend schon am Ziel ihrer Träume, in Deutschland. Doch bevor sie den Zug nach München besteigen konnte, wurde sie von den deutschen Grenzpolizisten gestoppt, die am Salzburger Bahnhof weiterhin im Einsatz sind.

Die Beamten erkannten die teilweise gefälschten Dokumente, den Syrern wurde die Einreise untersagt.

Auf der Polizeiinspektion am Salzburger Bahnhof wurde versucht, die wahre Identität der 34 Fremden zu klären. Die Gruppe wurde schließlich ins Polizeianhaltezentrum in der Alpenstraße gebracht.

"Dort wurde den Menschen ein Fingerabdruck abgenommen. So kann man klären, ob sie schon in einem anderen EU-Land um Asyl angesucht haben", erklärt Polizeisprecher Thomas Messner.

Die Syrer wurden dann wieder entlassen. "Sie haben ein Schreiben mitbekommen. Darin steht, dass sie sich beim Bundesamt für Asylwesen in der Münchner Bundesstraße melden sollen", so Messner.

Bayrische Polizei war wachsam
Doch nicht alle dürften das auch gemacht haben. Denn elf Menschen aus der Gruppe sowie die vierköpfige Familie, machten sich erneut auf den Weg zum Hauptbahnhof.

Dort stiegen sie in die Lokalbahn nach Oberndorf. Von wem sie den Tipp für diesen Weg hatten, ist unklar. Von Oberndorf aus marschierten sie schließlich zu Fuß über die Brücke nach Laufen.

Eine bayrische Polizeistreife griff zuerst die Familie, dann die elf weiteren Syrer auf. Alle wurden festgenommen und ins Erstaufnahmezentrum nach Freilassing gebracht. Sie werden nun in einer Asylunterkunft untergebracht, wie Rainer Scharf, Sprecher der Bundespolizei aus Rosenheim bestätigt.

In der Nacht zum Dienstag wurden zudem ein Afghane und seine minderjährige Tochter in einem Nachtzug aus München angehalten. Die beiden hatten griechische Asyldokumente und gefälschte japanische Pässe in ihrem Gepäck. Der Vater gab an, er habe für die Pässe 4000 € bezahlt.

Damit konnten er und seine Tochter bis nach Deutschland gelangen. Ihr Ziel war aber Linz, weil dort schon ein Familienmitglied wohnt.

Manuela Kappes, Kronen Zeitung

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