Iran kontert USA

Reaktion auf Sanktionen: Manöver mit Raketentest

Ausland
04.02.2017 15:46

Als Reaktion auf die neuen US-Sanktionen gegen den Iran hat die Islamische Republik am Samstag ein Manöver mit weiteren Raketentests begonnen. Die Übung sei eine Antwort auf die jüngsten Strafmaßnahmen, hieß es auf der Internetseite der iranischen Revolutionsgarden. Deren Luftwaffenkommandeur Amir Ali Hajizadeh drohte indes mit dem Einsatz von Raketen, sollte sich der Iran angegriffen fühlen.

"Wenn unsere Feinde auch nur den kleinsten falschen Schritt machen, werden unsere Raketen mit großem Getöse auf sie niedergehen.", sagte der Brigadegeneral. Die Spannungen zwischen den mit Israel verbündeten USA und der Islamischen Republik haben zugenommen, nachdem der Iran erstmals seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump am vergangenen Wochenende eine Rakete getestet hatte.

Iran will mit Manöver Stärke demonstrieren
Das Manöver in der zentraliranischen Provinz Semnan solle die "Stärke der iranischen Revolution demonstrieren", erklärten die Revolutionsgarden. Staatliche Nachrichtenagenturen berichteten, bei der Übung sollten unter anderem Raketen, Radarsysteme und Cyber-Waffen getestet werden. Luftwaffenkommandeur Hajizadeh betonte, seine Einheiten arbeiteten "Tag und Nacht, um die Sicherheit des Iran zu gewährleisten".

Der Iran verfügt über eines der größten Raketenarsenale im Nahen Osten und hat seine Militärmacht mit einem ähnlichen Manöver zuletzt im Dezember zur Schau gestellt. Seit dem 2015 unter Trumps Vorgänger Barack Obama geschlossenen Atomabkommen hat der Iran zudem schon wiederholt Raketen getestet. Die Regierung in Teheran vertritt die Auffassung, dass diese Tests nicht gegen das mit der Staatengemeinschaft vereinbarte Nuklearabkommen verstößt. Darin hatte sich der Iran zur Beschränkung seines Atomprogramms bereit erklärt und im Gegenzug die Lockerung von Sanktionen zugesichert bekommen. Die USA und andere Staaten werfen dem Iran aber vor, mit den Tests gegen eine UNO-Resolution zu verstoßen.

Ton zwischen USA und Iran verschärft sich
Der erste Raketentest seit dem Regierungswechsel in Washington hat den Ton zwischen den USA und dem Iran weiter verschärft. Trump erklärte, die Teheraner Regierung spiele "mit dem Feuer", und ließ den Iran von seinem Team "verwarnen". Am Freitag verhängten die USA als Reaktion auf den Raketentest vom vergangenen Wochenende neue Sanktionen gegen die Islamische Republik. Das US-Finanzministerium veröffentlichte eine Liste mit 13 Personen sowie zwölf Einrichtungen und Unternehmen, die davon betroffen sind.

Trump hatte auch erklärt, er schließe als Reaktion auf den Test nichts aus. Der iranische Heereskommandeur Ahmed Reza Purdastan gab sich am Samstag betont gelassen: Seit der Revolution von 1979 habe der Iran ständig solche Drohungen aus den USA erhalten, sagte Purdastan laut der Nachrichtenagentur Insa. Angesichts der Kampfstärke des Iran würden die "USA oder jeder andere Feind" einen Militärschlag bereuen.

USA stockt Truppen in Nahost nicht auf
Trotz der jüngsten Differenzen mit dem Iran planen die USA nach den Worten von Verteidigungsminister Jim Mattis keine Aufstockung ihrer Truppen in Nahost. "Ich sehe zum jetzigen Zeitpunkt keinen Anlass, die Zahl der Soldaten, die wir im Nahen Osten haben, zu erhöhen", sagte Mattis. Allerdings bestehe immer die Möglichkeit, es doch zu tun. "Im Moment ist es meiner Meinung nach aber nicht nötig." Die USA hätten den Iran jedoch genau im Blick. Er bezeichnete das Land als "größten einzelnen staatlichen Unterstützer von Terrorismus in der Welt". Die USA würden den Kurs Irans nicht mehr wie unter Obama ignorieren.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele