Dramatische Rettung:

Paragleiterin hing 2 Stunden in 20 Metern fest

Kärnten
10.04.2016 19:49

Bewundernswerte Nervenstärke bewies eine Paragleiterin Sonntagnachmittag nach einem Absturz in Kreuth bei Ebenthal: Die 68-Jährige war in 20 Metern Höhe an einem dünnen Ast einer Lärche hängen geblieben. Dort musste sie zwei Stunden regungslos ausharren, bis eine sichere Möglichkeit gefunden war, sie zu bergen. Ein 12-jähriger Schüler leistete dabei wertvolle Mitarbeit.

Nach dem Start in Kreuth am Radsberg war Agnes Koller eine Zeitlang ruhig gekreist, doch dann passierte ihr ein Flugfehler, wie sie selbst sagt. Die versierte Fliegerin stürzte ab; mehrere Schutzengel ließen sie an einer Lärche stranden; allerdings an einem dünnen Ast.

Polizeipostenkommandant Siegfried Taferner: "Es war ein Wunder, dass dieser Ast so lange gehalten hat." Die Ferlacherin konnte sich selbst nicht helfen; ein vorbeifliegender anderer Gleiterpilot entdeckte sie nur zufällig. Um Alarm zu schlagen, musste er erst einmal in der Nähe landen.

Dann aber kam die Rettung sofort in Gang. Taferner, der schon die Vorbereitungen dazu miterlebte: "Bergrettung, Feuerwehren, die Polizei-Libelle sowie der Rettungshubschrauber C11 waren zwar rasch zur Stelle, aber keiner konnte zunächst helfen. Hinaufsteigen war ein Risiko, ebenso der Einsatz des Helikopters. Die Bewegung am Baum sowie der Abwind der Rotorblätter hätten sofort zum Absturz der Frau und damit zu ihrem Tod führen können."

Die Helfer bauten daher als erstes mit dem Schirm des zweiten Gleiterpiloten ein provisorisches Sprungtuch, um die Frau im Fall eines Sturzes abfangen zu können. Der 12-jährige Schüler Marko Raunjak, der in der Nähe wohnt, hatte ebenfalls eine tolle Idee. Taferner: "Er fing an, Reisig zu sammeln und häufte es unter dem Tuch auf, damit ein Fall gebremst würde."

Schließlich traf die Berufsfeuerwehr Klagenfurt ein und baute einen sogenannten "Sprunghelfer" auf. Taferner: "Dann erst konnte es der junge Klagenfurter Bergretter Manuel Reiner wagen, zu Frau Koller hinauf zu klettern und sie zu bergen." Die Paragleiterin ist allen Rettern überaus dankbar. Taferner: "Sie sagte, es hätte ihr Mut gemacht, als sie sah, wie Marko für sie Reisig aufgehäuft hat."

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