Mit freiem Auge kann man die kleine magellanische Wolke am Himmelszelt der südlichen Erdhalbkugel sehen - dann allerdings nur als kleinen, milchigen Fleck. Ihre volle Pracht entfaltet das Gebilde nur beim Blick durch das Weltraumteleskop Hubble: Es liefert von den beiden Sternenhaufen NGC 265 und NGC 290, aus denen die Galaxie besteht, schärfere und detailgetreuere Bilder als je zuvor.
Wildes Gezerre um ein junges Gebilde
Die Sterne der kleinen magellanischen Wolke sind ungefähr 200.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und breiten sich über fast 65 Lichtjahre aus. Neben den unzähligen Gestirnen beherbergen NGC 265 und NGC 290 auch gewaltige Gasnebel. Die Sterne in den beiden Clustern sind nach astronomischen Maßstäben noch relativ jung und sind allesamt aus derselben Wolke interstellaren Gases entstanden.
Die kleine magellanische Wolke ist durch die enorme Schwerkraft, mit der die deutlich größere Milchstraße an ihr zerrt, bereits aus ihrer ursprünglichen Spiralform in die Länge gezogen worden. Ohne die Milchstraße, so vermuten Forscher, gäbe es NGC 265 und NGC 290 wahrscheinlich gar nicht: Die gewaltige Gravitation der großen Nachbargalaxie macht das Gebilde zu einer Sternenwiege.
Neue Erkenntnisse über Sternengeburten
Für Astronomen sind Sternencluster wie NGC 265 und NGC 290 hervorragende Himmelslabore. Die Sterne in ihnen haben zwar unterschiedliche Massen, befinden sich aber alle etwa in derselben Entfernung zur Erde, sind ungefähr gleich alt und besitzen eine ähnliche chemische Zusammensetzung. So werden Vergleiche der Beobachtungen über die Himmelskörper leichter. Wissenschaftler erhoffen sich von ihnen einen genaueren Einblick in die Entstehung von Sternen.
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