Kann Christian Scheider sein Amt verteidigen oder muss er nach der "Haider-Gedenkwahl 2009" wieder den Hut nehmen?
Das war die große Frage vor dem Wahlsonntag in Klagenfurt.
Nach dem ersten Wahlgang ist weiterhin alles offen. Der blaue Amtsinhaber konnte einen knappen Vorsprung von genau einem Prozent vor der SP-Rivalin Maria-Luise Mathiaschitz für sich verbuchen.
Scheider erhielt 31,08 Prozent der Stimmen, Mathiaschitz kam auf 30,08 Prozent. Die beiden ziehen damit Kopf an Kopf in die Stichwahl am 15. März ein - und beide sehen sich als Favorit.
"Bei der Stichwahl geht es um die Persönlichkeit, und ich bin seit 1997 tagtäglich bei den Menschen präsent", so Scheider zur "Kärntner Krone".
"Die Bevölkerung will eine Veränderung, und ich stehe für die Veränderung", meint hingegen Mathiaschitz.
Enttäuschung bei VP und Grünen
Deutlich abgeschlagen der VP-Quereinsteiger Otto Umlauft (19,71 Prozent) und der grüne Frontmann Frank Frey (8,73 Prozent).
Der ehemalige freiheitliche Vizebürgermeister Albert Gunzer (Bürgerallianz) kam nur auf 4,69 Prozent; der ehemalige ORF-Intendant Willy Haslitzer (Die Unabhängigen) auf 1,6 Prozent.
Von Rot auf Blau: Machtwechsel im Gemeinderat
Zumindest im Klagenfurter Gemeinderat wird definitiv ein Machtwechsel stattfinden: Die SPÖ ist nun mit 30,66 Prozent die stimmenstärkste Partei vor den Freiheitlichen (24,85 Prozent). Die Blauen haben nach den innerparteilichen Turbulenzen gegenüber der Wahl 2009 ganze 13,61 Prozent einbüßen müssen.
Drittstärkste Kraft bleibt die ÖVP mit 18,78 Prozent vor den Grünen (14,05 Prozent), die zwar leicht zulegen konnten (plus 2,39 Prozent) aber ebenfalls hinter den hohen Erwartungen blieben.
Neu im Gemeinderat sind die Neos (3,51 Prozent) und die Bürgerallianz (3,47 Prozent) von Albert Gunzer.
Die Sitzverteilung im Rathaus
Im Klagenfurter Gemeinderat hält die SPÖ nun bei 15 Sitzen (plus 4), die FP bei zwölf (minus sechs), die ÖVP bleibt bei neun Sitzen, die Grünen legen auf sieben Sitze zu (plus 2); die Neos und die Bürgerallianz erhalten je einen Sitz im Gemeinderat.
Im Stadtsenat, der nur noch aus sieben (statt bisher neun) Mitgliedern besteht, erhält die SPÖ drei Sitze, die FP zwei, die VP und die Grünen jeweils einen Sitz.
Wahlbeteiligung am Tiefststand
Erschreckend niedrig ist aber die Wahlbeteiligung: Nur 57,13 Prozent der Klagenfurter haben am Sonntag am Urnengang teilgenommen. Somit blieb fast jeder Zweite zuhause...
Alle Wahlergebnisse aus den Städten und Gemeinden sind in der Infobox zu sehen!
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