Die Erstellung eines DNA-Profils war aufwendig und hat einige Wochen gedauert. Die Knochenfragmente lagen vermutlich rund 80 Jahre lang im Berg und waren durchfeuchtet. Molekularbiologe Jan Cemper-Kiesslich führte die Untersuchungen durch. "Wir haben tatsächlich ein DNA-Profil von dem Knochen bekommen", sagte die Leiterin der Gerichtsmedizin Salzburg, Edith Tutsch-Bauer, am Freitag. Doch es passte nicht mit der Vergleichsprobe eines Familienmitgliedes des 20-Jährigen zusammen.
Lebensalter konnte nicht bestimmt werden
Fest steht, dass es sich um ein männliches Skelett handelt. Das Lebensalter des Mannes habe man aber nicht bestimmten können, erklärte Tutsch-Bauer. "Wir haben die DNA-Analyse aus wissenschaftlichem und auch aus persönlichem Interesse gemacht, um der Familie Gewissheit zu geben." Der 20-Jährige war seit seiner Skiabfahrt am Untersberg im März 1929 vermisst.
Die Staatsanwaltschaft beantragte die Obduktion, erteilte aber keinen Auftrag zur Identifizierung. Für Tutsch-Bauer war es allerdings "ethisch verpflichtend", diese Möglichkeit zu ergreifen. Ein Polizist aus Anif habe dem Team mit der Beischaffung von Vergleichsmaterial sehr geholfen, erklärte die Chefin der Gerichtsmedizin.
Historische Archive werden durchforstet
Nun sind wieder die historischen Archive gefragt - um vielleicht doch noch die Person auszuforschen, der die sterblichen Überreste zugeordnet werden können. Der Geologe und Höhlenforscher Georg Zagler hatte das Skelett in rund 150 Metern Tiefe gefunden. Daneben lagen zwei Schuhe sowie Teile eins Skis und eines Stockes.
Der genagelte Lederschuh mit dicken Eisenzacken dürfte laut Schätzungen von Geologen etwa 70 bis 80 Jahre alt sein. Der Ski war mit einer Riemenbindung ausgestattet. In dem angegebenen Zeitraum dürfte es weitere Vermisste am Untersberg geben. "Vielleicht meldet sich jemand bei uns oder bei der Polizei", zeigte sich Tutsch-Bauer hoffnungsvoll.
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