"Canadian Psycho"
Ex-Pornodarsteller Magnotta gesteht brutalen Mord
Denn Magnotta soll sich selbst gefilmt haben, als er den chinesischen Austauschstudenten Lin Jun, mit dem Magnotta auch eine Beziehung hatte, im Frühjahr 2012 fesselte und erstach. Damit nicht genug, soll er den Film auch noch ins Internet gestellt haben. Der Clip wurde zwar rasch wieder gelöscht, ist jetzt aber ein Hauptbeweisstück der Anklage. Die anderen kamen per Post.
Flucht nach Europa endete in Berlin
Magnotta hatte nämlich die Leiche zerteilt und Körperteile in Paketen verschickt, an politische Parteien und Behörden. Die Ermittler wurden rasch auf den Fall aufmerksam und hatten dank des Films auch schnell einen Verdächtigen. Da saß Magnotta zwar schon im Flugzeug nach Europa und auch in Paris fand die von Interpol gerufene Polizei nur noch ein paar Pornohefte in seinem Hotelzimmer. Aber in Berlin wurde Magnotta im Juni 2012 vom Betreiber eines Internetcafes erkannt, als der Kanadier sich gerade selbst googelte. Die Auslieferung war nur noch eine Formsache.
Der Fall erschütterte auch die Nachbarn in den USA. Schon wegen der filmreifen Biografie Magnottas. Der Mann mit dem englischen Allerweltsnamen Eric Newman nannte sich Luka Magnotta, Vladimir Romanov, Jimmy, Justin oder Angel und ließ sich mehrfach kosmetisch operieren. Man konnte ihn als Stripper und Begleiter buchen und bis vor Kurzem sogar die DVD "Hinreißend schwul" bestellen. Einer der Darsteller: Luka Magnotta.
Beobachter hatten einen komplizierten Prozess erwartet
Die Auswahl der Geschworenen hatte Wochen gedauert und Beobachter erwarteten einen komplizierten Prozess, schon weil er auf Englisch im französischsprachigen Montreal stattfindet. Sechs bis acht Wochen waren veranschlagt.
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