Nachgefragt:

So stehen die EU-Wahl-Kandidaten zum Tierschutz

Tierecke
21.05.2014 13:15
Eine von der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" zur Europawahl 2014 ausgesendete Anfrage an sämtliche Spitzenkandidaten der Parteien hat ein überraschend eindeutiges Bekenntnis zum Tierschutz ergeben. Mit Ausnahme der FPÖ und Robert Marschall von der EU-Austrittspartei haben alle geantwortet - von den Parteien, die reagiert haben, äußerten nur die ÖVP und die NEOS bei einigen wenigen Punkten Einwände oder machten keine Angaben.

"Wenn wir dieser Umfrage Glauben schenken können, lässt dies für den Tierschutz in Europa einiges hoffen", so "Vier Pfoten"-Kampagnenleiterin Indra Kley. "Wir werden die Politiker in jedem Fall nach der Wahl beim Wort nehmen und genau beobachten, inwieweit sie die hier gemachten Versprechen auch wirklich in die Tat umsetzen." Wählern, für die auch Tierschutz ein wichtiges Entscheidungskriterium ist, soll durch die Befragung ein Überblick über die Positionen der Kandidaten verschafft werden.

Weites Spektrum an EU-Tierschutzthemen
Das Themenspektrum war ein weites: Gefragt wurde etwa nach der Haltung zu übergreifenden EU-Tierschutzthemen wie Lebensrecht und Tötungsverbot (Stichwort Eintagsküken), Klonen von Nutztieren, mangelnder Vollzug bestehender Gesetze, eine Ausweitung der Kennzeichnung von Produkten tierischer Herkunft oder von an Tieren getesteten Produkten, internationale Handelsabkommen mit Drittstaaten und Ähnlichem. Außerdem wurde konkret nach der Position zum Schutz einzelner Tierarten, etwa im Hinblick auf Tierversuche oder auf ein europaweit kompatibles System zur Kennzeichnung und Registrierung von Hunden, gefragt.

So kritisiert Othmar Karas (ÖVP), dass in einigen Mitgliedsstaaten die Rechtsvorschriften der EU in puncto Tierschutz nur mangelhaft umgesetzt werden. Die von den "Vier Pfoten" angesprochene Chip- und Registrierungspflicht für Katzen lehnt er mit Hinweis auf den "zu hohen" Kosten- und Bürokratieaufwand ab. NEOS-Spitzenkandidatin Angelika Mlinar wünscht sich im EU-Raum ebenfalls eine bessere Exekution bestehender Gesetze. Eugen Freund von der SPÖ befürwortet die Vorschläge der Tierschützer, gab aber im Rahmen der Befragung keine weitere Erklärung ab.

Für Ulrike Lunacek von den Grünen ist eine "umfassende europäische Tierschutzstrategie" gefragt, die gemeinsam mit Tierschutzorganisationen entwickelt werden soll. Das Klonen von Nutztieren zur Nahrungsmittelgewinnung lehnt die Partei ab, ebenso sollen die Nachfahren geklonter Tiere nicht verkauft werden dürfen. Lunacek würde eine EU-Gesamtstrategie zur Reduzierung von Tierversuchen sowie politische Maßnahmen gegen Überpopulation von Hunden und Katzen begrüßen.

Alle Antworten der Kandidaten auf die "Vier Pfoten"-Befragung finden Sie HIER.

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