Wie die Polizei erst am Mittwoch bekannt gab, hatte sich der dramatische Vorfall bereits in der Nacht auf Montag in Graz-Geidorf zugetragen. Der 13-Jährige, der in einem Jugendwohnheim bei Graz wohnt, hielt sich ohne Wissen seiner Erziehungsberechtigten bei seinem 16-jährigen Freund auf, der im Mehrparteienhaus seiner Eltern in einer eigenen Wohnung lebt.
Zu fortgeschrittener Stunde holte der 16-Jährige eine Gasdruckpistole und schoss mehrmals auf einen Block aus Knetmasse. Gegen 3 Uhr kam es dann zu dem folgenschweren Unfall: Der Ältere hielt die Waffe in Richtung seines Freundes und drückte ab - wie er später beteuerte aus Versehen und ohne Absicht.
Das Projektil, ein sogenanntes Diabolo, drang über die linke Wange des 13-Jährigen in die Kieferhöhle ein und blieb im Knochen stecken. Der Teenager hatte jedoch gar nicht bemerkt, wie schwer die Verletzung war, die er bei dem Schuss davongetragen hatte. Vielmehr dachte er, lediglich eine Hautabschürfung erlitten zu haben.
Erst am folgenden Tag, als sich der 13-Jährige seiner Mutter anvertraute, stellte sich heraus, dass das Projektil in die Wange eingedrungen war. Der Bub wurde ins LKH Graz eingeliefert, wo ihm das Vier-Millimeter-Projektil in einer Operation entfernt wurde. Der 16 Jahre alte Schütze wurde wegen schwerer Körperverletzung und Vergehens nach dem Waffengesetz angezeigt.
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