Rupert G. erinnert sich an den letzten Tag, den Nikolas zu Hause in Bürmoos verbrachte: "Der 12. September, am Nachmittag bekam Nikolas plötzlich einen Fieber-Krampfanfall. Er wurde ins Kinderspital nach Salzburg geflogen." Dort sollte der Fünfjährige 24 Stunden beobachtet werden.
Doch dann verschlechterte sich sein Zustand, der Bub musste auf die Intensivstation verlegt werden. Die Ärzte attestierten eine Gehirnhautentzündung, eine Krankenschwester entdeckte im Unterarm des Buben eine Zecke - diese dürfte die Meningitis ausgelöst haben.
Dann brach auch noch in der Wohnung von Rupert G. ein Feuer aus. Sein zweiter elfjähriger Sohn Lukas überlebte den Brand nur knapp. Dank vieler Helfer und der Gemeinde hat die Familie jetzt ein neues Heim. Neben alledem mussten die Eltern weiter um Nikolas zittern. "In der Dopplerklinik wurde ein Schädel-CT angefertigt. Mitte Oktober erfuhren wir, dass es eine Operation gab", so Blanka G.
"Bekommen immer nur unterschiedliche Auskünfte"
Dem Buben wurde wegen des enormen Gehirndrucks die Schädeldecke geöffnet. "Nächsten Mittag haben uns die Ärzte gesagt, dass er hirntot ist." Am 27. Oktober rief man die Eltern an und erklärte ihnen, der Bub werde die Nacht nicht überleben. "Wir saßen bis zum Ende an seiner Seite."
Was zurückbleibt, ist nicht nur die Trauer um ein Kind, sondern auch die Ungewissheit. "Warum ging es so schnell zu Ende? Was haben die Ärzte dagegen unternommen?", so die Eltern, "Wir wollen alles aufgeklärt haben, sonst können wir mit dem Verlust nicht abschließen. Bisher bekommen wir immer nur unterschiedliche Ärzte-Auskünfte."
Mittlerweile werden sie von der Patientenanwaltschaft unterstützt. Kinderprimar Dr. Wolfgang Sperl spricht von einem dramatischen Krankheitsverlauf. Die Klinik lässt ein Gutachten erstellen, um den Fall lückenlos aufzuklären.
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