Aus Liebe zur Natur

Stmk: “Frau Doktor” betreut als Sennerin 70 Kalbinnen

Steiermark
13.08.2011 11:35
Sie ist wohl die ungewöhnlichste Sennerin des Landes: Dagmar Tscherko ist eine "Frau Doktor", alleinerziehende Mutter einer siebenjährigen Tochter und seit heuer auf der Remschnigg Alm an der Grenze zu Slowenien für 70 Kalbinnen zuständig. Die "Steirerkrone" hat sie in ihrer urigen Almhütte besucht.

Minka, Dorli, Floni, Berta und die 66 anderen Kalbinnen – viele trächtig – sind bei Dagmar Tscherko in guten Händen. Gleich nach dem Aufstehen unternimmt sie einen etwa eineinhalbstündigen Kontrollgang durch das 28 Hektar große Almgebiet. Sie zählt ihre Schützlinge, achtet auf deren Gesundheit, kontrolliert die Quellen und den Zaun. Am Abend begibt sie sich erneut auf "Inspektionstour".

"Es ist die Liebe zur Landwirtschaft und Natur"
Es ist eine ungewöhnliche Tätigkeit für eine Frau mit ihrem Werdegang: 1968 in Wagna geboren, studierte sie an der BOKU Wien bis zum Doktorat. Ihre wissenschaftliche Karriere brachte sie später sogar nach Stuttgart. 2008 kehrte sie in die Südsteiermark zurück und besuchte ein College in der Weinbauschule Silberberg.

"Es ist die Liebe zur Landwirtschaft und Natur", begründet Tscherko ihren Entschluss, bis Ende Oktober als Sennerin zu arbeiten. 25 Bewerber, zum Teil aus der Schweiz, hatten sich auf die Annonce in einer landwirtschaftlichen Zeitung gemeldet. "Am Palmsonntag, nach dem Kirchgang, haben wir die drei Favoriten auf die Alm eingeladen", sagt der Obmann der Weidegemeinschaft, Karl Kürbisch aus Pitschgau. "Die Dagmar ist mit ihrer Tochter Josephine gekommen. Alle waren sofort von ihr begeistert. Der Beschluss war einstimmig!"

Unterstützung erhält die Sennerin bei Bedarf von ihren Eltern Rupert und Stefanie – aber auch selbst hat sie sich an die körperliche Tätigkeiten gewöhnt: So spaltet sie problemlos Holz zum Einheizen des Herds oder schlägt "Zaunstipfl eini".

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