Neue Warnung

Tankstellen fürchten bei Diesel Engpässe im Osten

(Bild: Christof Birbaumer)

Der Preis für Rohöl sinkt wieder. Was für Österreichs Autofahrer wie eine Jubelmeldung klingt, ist für Ökonomen eher besorgniserregend: Denn der Kursverfall deutet vor allem auf eine negative Wirtschaftslage hin, Öl ist ein Konjunktur-Indikator. Und: Weil aus Osteuropa zurzeit weniger Erdöl zu uns fließt, befürchten die Tankstellen bereits Engpässe beim Diesel.

Derzeit liegt der Preis für die für Europa wichtigste Rohölsorte Brent bei rund 96 US-Dollar (knapp 93 Euro) je Fass (159 Liter, Anm.). Zwischenzeitlich war er im März durch die Ukraine-Krise schon auf fast 130 Dollar (rund 126 Euro) geklettert (siehe Grafik unten).

(Bild: Krone KREATIV)

Spritpreise gehen seit Wochen nach unten
Die Abnahme führt zwar auch zu Entspannung an den heimischen Zapfsäulen (teils wieder unter 1,80 Euro/Liter), doch fraglich ist, wie lange ausreichend von dem jetzt günstigeren Sprit verfügbar ist. Am Dienstag kostete Diesel im Schnitt 1,814 Euro/Liter, Super 1,799 Euro, so der ÖAMTC. Damit ist das der vierte Dienstag in Folge, an dem sich die Spritpreise nach unten bewegten.

Wird Diesel im Osten Österreichs knapp?
Der Transportstopp über die russische Ölpipeline Druschba nach Ungarn, Tschechien und in die Slowakei treibt der Mineralölbranche Sorgenfalten auf die Stirn: Laut Bernd Zierhut, dem Chef der Firma Doppler, die der größte private Tankstellenbetreiber in Österreich ist, könnte die Versorgung im Osten des Landes knapp werden. Laut slowakischen Angaben fließt seit Mittwoch allerdings durch den südlichen Strang der Pipeline wieder russisches Öl durch die Ukraine nach Europa.

OMV-Raffinerie läuft auf Sparflamme
Die Probleme bei der OMV-Raffinerie in Schwechat verschärfen die Lage. Die kann nach einem Brand am 3. Juni während Wartungsarbeiten derzeit kaum Öl verarbeiten. Dank einer kleineren Anlage steht die Produktion zwar nicht komplett still, es muss aber auf dem Weltmarkt zugekauft werden.