Ein Machtspiel?

Aufruhr nach Posten-Rochaden bei Pongauer Polizei

Salzburg
15.03.2011 10:42
Aufregung herrscht in der Salzburger Polizei nach einer internen Posten-Rochade. Josef Nothdurfter, langjähriger und erfahrener Kommandant im Pongau, wurde nach Salzburg ver- und vorübergehend durch Harald Hofmann ersetzt. Offiziell zur Verbesserung der Diensteinteilung. Doch Kritiker orten hinter der Aktion ein Machtspiel um künftig zu besetzende Spitzen-Positionen in der Exekutive.

Anfang März eskalierte die Situation im Polizeikommando in St. Johann: Da stattete Oberst Manfred Scheinast, VP-naher Personalchef und Stellvertreter von Polizei-Chef Ernst Kröll, dem Pongau einen Besuch ab. Hintergrund: Er sah seine per Weisung ausgegebenen Maßnahmen für die Diensteinteilung nicht ordentlich umgesetzt. Konkret ging es um Änderungen bei den Tag- und Nachtschichten und um die Organisation der Polizeischüler, die im Winter den Skizentren zugeteilt sind. "Er forderte unsoziale Dienstpläne. Nach diesen Vorgaben müssten einige Polizeiposten tagsüber zusperren", so ein Insider.

Die Konsequenz: Nothdurfter wurde kurzerhand in die Organisations- und Einsatzabteilung (OEA) ins Landespolizeikommando nach Salzburg versetzt. In St. Johann übernahm allerdings nicht sein Stellvertreter Thomas Winkler das Kommando, Polizei-Chef Ernst Kröll beorderte stattdessen Adjutant Major Harald Hofmann nach St. Johann. "Ich wurde für drei Monate mit der Führung betraut", sagt Hofmann.

Protest-Delegation bei Kröll aufmarschiert
Kröll zur "Krone": "Unser System für die Sektorstreifen ist seit 1993 unverändert und auch ausbaufähig. Das soll Harald Hofmann evaluieren und wurde dafür mit der nötigen Hierarchie ausgestattet. Josef Nothdurfter leitet das Projekt von Salzburg aus."

Am Freitag marschierte eine Protest-Delegation aus dem Pongau bei Ernst Kröll auf. "Die Stimmung im Bezirk ist miserabel", orten Kritiker hinter der Rochade eine Demontage des verdienten Kommandanten um für künftige Spitzenpositionen die richtigen Leute in Stellung zu bringen.

Denn einerseits steht die Besetzung einer neuen Controlling-Stelle an, andererseits die Leitung der OEA. Und die Nachfolge von Ernst Kröll, der Ende des Jahres in Pension gehen will, ist auch noch offen.

von Max Grill, Kronen Zeitung

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