Hooligan-Problem

Spielverbot in der Westliga löst Streit zwischen Klubs aus

Salzburg
29.10.2010 19:46
Nach der Absage der Westliga-Partie zwischen Union Innsbruck und Austria Salzburg wegen Sicherheitsbedenken ist ein Streit zwischen den beiden Vereinen entbrannt, wie diese Partie zu werten ist und wer an der Absage die Schuld trägt. "Wir sind unschuldig, wir können diese Partie nicht durchführen, wir werden auch sicher keine Strafe zahlen", sagte Union-Obmann Herbert Lener am Freitag.

Offen ist für Lener, wie diese Partie gewertet wird. "Entscheiden wird einmal die Regionalliga-Kommission in der kommenden Woche, letztlich wird die Geschichte aber beim Protestsenat des ÖFB hängenbleiben." Es werde eine unendliche Geschichte werden, die sich bis ins Frühjahr ziehen und die Meisterschaft verfälschen werde.

Und da könnte sogar, so ist Lener überzeugt, ein neues Bosman-Urteil entstehen: "Ein Präzedenzfall. Keiner weiß, wie zu entscheiden ist", sagte der Tiroler, der so wie sein Salzburg-Kollege Walter Windischbauer von der Unschuld seines Klubs überzeugt ist. Doch die Union Innsbruck, die als Heimverein für die Sicherheit und ordnungsgemäße Durchführung zuständig ist, verweist auch auf die Krawalle in Genua, als das Länderspiel zwischen Italien und Serbien nach Ausschreitungen der Gäste abgebrochen wurde. Die UEFA wertete die Partie am Freitag mit 3:0 für Italien.

"Ursache sind die gewaltbereiten Fans"
Lener ärgert sich, dass inzwischen nur über die Folgewirkung der Absage diskutierte werde, nicht jedoch über den Grund. "Die Ursache sind doch die gewaltbereiten Fans von Austria Salzburg, da geht es nicht um zehn Personen, wie Windischbauer meint, sondern um bis zu 200 Hooligans. Und dieses Problem haben die Salzburger nicht im Griff", kritisierte Lener, "trotz gegenteiliger Behauptungen des Salzburger Landespräsidenten Herbert Hübl und seines Tiroler Kollegen Josef Geisler".

Austria Salzburg wehrte sich unterdessen gegen die Vorwürfe wegen der Ausschreitungen in der Partie gegen die Amateure von Wacker Innsbruck vor zwei Wochen. "Wir verurteilen das Verhalten derjenigen Personen, die in die Auseinandersetzungen mit den Innsbruckern verwickelt waren. Die Linie des Vereines, 'Null Toleranz für Gewalt', wird hier weiterhin fortgesetzt, die Personen, die bereits identifiziert werden konnten, wurden bereits seitens des Vereines sanktioniert", hieß es in einer Aussendung des Vereins am Freitag.

Stallmist im Tivolistadion
Darin kritisierten die Salzburger auch, dass die Mozartstädter Schlachtenbummler vor diesem Match im Tivoli erst mit Verspätung im Stadion Einlass fanden, weil die Wacker-Fans vorher im Auswärtssektor Stallmist verstreut hatten. Dadurch mussten die violetten Anhänger nach einer längeren Wartezeit vor dem Stadion kurzfristig in einem anderen Bereich untergebracht werden. "Die Salzburger Anhängerschaft konnte sich, ohne Einschreiten der Polizei, in dieser Zeit frei um das Stadiongelände bewegen", so der Verein.

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