Ins Gesicht gebissen

Mädchen von Hund in Adnet attackiert und schwer verletzt

Salzburg
05.10.2010 08:25
Das Mädchen, das am Sonntagabend vor einem Gasthaus in Adnet (Tennengau) von einem Hund ins Gesicht gebissen worden ist, ist auf dem Weg der Besserung. In wenigen Tagen darf sie nach Hause. "Die Kleine hat eine tiefe Bisswunde vom Nasenrücken bis zur Stirn erlitten. Wir gaben ihr eine Narkose, reinigten und nähten die Wunde. Das Mädchen wird jetzt weiter mit Antibiotika behandelt, damit sich nichts entzündet", erklärte Primar Günther Schimpl, Leiter der Kinderchirurgie im Universitätsklinikum Salzburg.

Die Familie aus Gaißau hatte am Sonntag einen Ausflug zum Gasthaus Zillreith am Fußes des Schlenkens in Adnet gemacht. Während die Eltern gegen 17.30 Uhr einen Kaffee tranken, spielten die Vierjährige und ihr siebenjähriger Bruder in der Wiese nebenan. Dort machte auch "Aiko", der Gebirgsschweißhund des Gastwirts, ein Schläfchen. Der Vierbeiner biss dem Mädchen plötzlich ins Gesicht. Warum es zur Attacke kam, weiß keiner. "Es hat niemand hingesehen. Ich war im Haus. Plötzlich schrie ein Kind. Ich rannte hinaus und sah, dass das Mädchen blutet", erzählte der 43-jährige Gastronom.

Der Hundehalter sprach sich mittlerweile mit dem Vater des verletzten Kindes aus. "Seine Tochter erzählte ihm, dass sie sich zum Hund in die Wiese gelegt habe. Dann sei es passiert." Der Wirt kennt die Familie gut. Ihm tue alles schrecklich leid.

Bisher keine Probleme mit Aiko
Das Tier wurde bereits am Montag erstmals auf Tollwut untersucht. Der Hund muss auf polizeiliche Anordnung bis zum zweiten vorgeschriebenen Seuchentest in zehn Tagen im Haus bleiben. Der Gastronom ist sich sicher, dass Aiko keine Krankheiten hat. "Er hat alle vorgeschriebenen Impfungen bekommen." Der Wirt will Aiko auch nicht hergeben. "Er ist an sich ein sehr gutmütiger Hund. Wir passen künftig ganz genau auf ihn auf."

Mit Aiko gab es bisher nie Probleme oder Zwischenfälle, so der Besitzer und Wirt. Vor dem Zwischenfall dürften einige Kinder den auf der Wiese ruhenden Hund gereizt haben, vermutete er.

Die Familie der Vierjährigen macht sich Vorwürfe, weil sie die Kinder mit dem Vierbeiner alleine ließ. Die Mutter wacht am Krankenbett der Kleinen, die heim zum Bruder will, weicht ihr nicht mehr von der Seite. "Das Mädchen wird bei von einem Therapeuten betreut. Sie soll weder wegen der Narbe noch wegen einer Angst vor Hunden psychische Probleme haben", so Primar Schimpl.

Vorfälle auch in Oberösterreich und Niederösterreich
Erst am Donnerstag hatte ein Golden Retriever im Innviertel ein 13-jähriges Mädchen unvermittelt in den Oberarm gebissen. Es war der zweite Fall in Oberösterreich innerhalb einer Woche: Am Dienstagabend wurde ein sieben Monate altes Baby im Bezirk Gmunden von einem Mischlingsrüden verletzt. In Niederösterreich war am 23. September ein Zweijähriger auf einem Spielplatz von einem Rottweiler angefallen und gebissen worden. Kurz darauf wurde in Klagenfurt eine Zehnjährige von einem fast 60 Kilo schweren Landseer gebissen.

von Manuela Kappes (Kronen Zeitung) und salzburg.krone.at

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